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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Eine Italienische Schriftstellerwohnung
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0267
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INNEN-DEKORATION

253

Verständlichkeit in eine Sitz- und Speise-Ecke. Die
Möbel bewegen sich in klaren kubischen Formen, die
eine Harmonie der Beziehungen schaffen. Indisches
Nußbaumholz mit seiner dunklen Tönung kommt
auch hier zur Verwendung. Der lange Geschirr-
schrank in Tischhöhe (Abb. S. 251) hat Schiebetüren
aus schwarzem Glas und ruht auf einem Alpaka-
sockel. Als ein Gehäuse für sich, mit wuchtigen Rah-
menelementen, welche bordbreite Ablegeflächen er-
geben, ist der Diwan behandelt. Er ist ganz in einzelne
Polster aufgeteilt; die Sitzkissen haben einen perl-
grauen, die Rückenpolster einen orangefarbenen Be-
zug. Sehr schön fügt sich den Holzgeräten der be-
queme Sessel aus weißlackiertem Stahlrohr ein; in
fesselndem Gegensatz zum weißen Gestell steht der
Polsterkörper mit seinem schwarzen, handgewebten
Bezugstoff. Dieser Stoff ist gleich dem grünen Netz-
vorhang am Fenster eine Arbeit von Anita Pittoni.
Die im Raum verteilten Kunstwerke haben namhafte
Bildhauer und Maler zu Urhebern, so Arturo Martini
(Terrakottfigur am Diwan), G. Manzü (Bronzekopf
auf dem Geschirrschrank), ferner die Maler Campigli,
De Amicis, Del Bon. Der Speisetisch (Abb. S. 252) hat

eine ingeniöse Stütze aus verchromtem Stahlrohr. Der
wandfeste Gläserschrank ist, ebenso wie der Geschirr-
schrank, mit schwarzen Glasschiebetüren verschlos-
sen. Die Wand hinter der Sitzbank hat eine Beklei-
dung aus isolierendem, kaffeebraunem Masonit. Auf
dem Tisch amtiert kokett ein schwarzes Netz als
Tischdecke. Eine dritte Ansicht des Wohnzimmers
zeigt den Zusammenhang von Sitz- und Eßabteil;
man sieht beides gut ineinandergreifen. Über dem
Wandschrank hängt der Karton für ein Fresko von
Mario Sironi. - Der seitwärts stehende Wäsche-
schrank im Schlafzimmer (Abb. S. 254) bringt die
schöne Maserwirkung des überall im Hause verwen-
deten indischen Nußbaumholzes gut zur Anschauung.
Die Türfüllungen der Schränke bestehen aus orange-
farbenem Schleiflack. Die Wände sind mit einer ein-
farbigen Tapete bekleidet, der Wandteil hinter dem
Bett ist wieder mit Masonit abgedeckt. Der wandfeste
Frisierspiegel im Hintergrund hat einen Alpakarah-
men. Zur Küche, deren saubere, praktische Ausstat-
tung für sich selbst spricht (Abb. S. 255), sei nur ge-
sagt, daß ihre Geräte mit hellblauem Schleiflack be-
handelt sind, zu weißen Wänden und Installationen.
 
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