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Lasst Sonne herein: zu einem Wohnhaus der Architekten Brüder Luckhardt, Berlin
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0377
INNEN-DEKORATION
363
sich - wie in der modernen Pflege der Leibesübungen, entsprechend liegen die Wohnräume (samt Küche,
des sportlichen Wettkampfs — hier eine Entwicklung Anrichte, Diele) im Obergeschoß, weil dieses eben-
von bedeutender ethischer Tragweite. erdig mit Straße und Zugang ist. Von der Diele aus
Dies ist der gedankliche Bogen, unter dem wir das führt eine Treppe ins Untergeschoß, welches nach
hier abgebildete Haus K. in Glienicke bei Berlin ins Süden einen Schlaf- und einen Arbeitsraum, weiter-
Auge fassen. Die Architekten Brüder Luckhardt ha- hin Mädchenzimmer, Waschküche, Vorratsräume
ben bei der Planung sich zur Hauptaufgabe gesetzt, usw. besitzt (vgl. die Grundrisse unten). Die Südfront
das Haus der Sonne und dem Garten in weitgehend- des großen Einraums im Obergeschoß ist völlig ver-
ster Weise zu öffnen. Es liegt am Rand einer Tal- glast. Da eine einfache Scheibe aus starkem Maschi-
mulde, die sich mit erheblichem Gefälle senkt und nen- oder Spiegelglas eine sehr hohe Isolierkraft be-
am jenseitigen Rande zu einem hochstämmigen Kie- sitzt, ist eine ausreichende Beheizbarkeit der Räume
fernwald aufsteigt. Der Blick aus den Wohnräumen durchaus sichergestellt. Eine Gefahr liegt, für die
geht direkt in die Wipfel hinüber, ohne das Gelände Sommerzeit, in der raschen Erhitzung des Glases bei
dazwischen zu treffen, und es entsteht dadurch der direkter Sonnenbestrahlung. Aber dieser Gefahr ist
Eindruck eines hohen freien Schwebens; das Bild hier begegnet durch die Ausladung des Daches (Abb.
(S. 361) gibt diesen Eindruck leider nicht wieder. Der S. 362). Sie ist so berechnet, daß sie bei dem steilen
Wohnraum, vom Eßraum durch einen schweren Vor- Sonnenstand der Sommermonate völlig genügt,um eine
hang getrennt (der durch Zurückschieben die beiden Beschattung der Scheiben zu bewirken. Dagegen hin-
Räume zu einem Ganzen werden läßt) liegt samt dem dert sie nicht die erwünschte direkte Sonnenbestrah-
sehr geräumigen Balkon nach Süden. Das Dach ist lung in der kalten Jahreszeit, und namentlich in den
so weit vorgezogen, daß es den Balkon ausreichend Übergangsmonaten des Früh- und Spätjahres. Da be-
deckt (Abb. S. 362); der Balkon seinerseits schützt die wirkt die Sonnenstrahlung eine Verkürzung der Heiz-
unter ihm liegende Terrasse (Abb. S. 360). Auch für periode und jenen reizvollen Temperatur-Unterschied
Seitenschutz ist oben und unten durch die vortreten- zwischen Süd- und Nordzimmern, der die Wohnung
den Seitenmauern des Hauses gesorgt. Dem Gelände mit den Vorteilen zweier Jahreszeiten beschenkt. -
OBER QESCHOSS llllllllllb UfNTER QESO-IOSS
ARCHITEKTEN BRODER LUCKHARDT - BERLIN »GRUNDRISSE DER BEIDEN GESCHOSSE DES HAUSES K.«
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sich - wie in der modernen Pflege der Leibesübungen, entsprechend liegen die Wohnräume (samt Küche,
des sportlichen Wettkampfs — hier eine Entwicklung Anrichte, Diele) im Obergeschoß, weil dieses eben-
von bedeutender ethischer Tragweite. erdig mit Straße und Zugang ist. Von der Diele aus
Dies ist der gedankliche Bogen, unter dem wir das führt eine Treppe ins Untergeschoß, welches nach
hier abgebildete Haus K. in Glienicke bei Berlin ins Süden einen Schlaf- und einen Arbeitsraum, weiter-
Auge fassen. Die Architekten Brüder Luckhardt ha- hin Mädchenzimmer, Waschküche, Vorratsräume
ben bei der Planung sich zur Hauptaufgabe gesetzt, usw. besitzt (vgl. die Grundrisse unten). Die Südfront
das Haus der Sonne und dem Garten in weitgehend- des großen Einraums im Obergeschoß ist völlig ver-
ster Weise zu öffnen. Es liegt am Rand einer Tal- glast. Da eine einfache Scheibe aus starkem Maschi-
mulde, die sich mit erheblichem Gefälle senkt und nen- oder Spiegelglas eine sehr hohe Isolierkraft be-
am jenseitigen Rande zu einem hochstämmigen Kie- sitzt, ist eine ausreichende Beheizbarkeit der Räume
fernwald aufsteigt. Der Blick aus den Wohnräumen durchaus sichergestellt. Eine Gefahr liegt, für die
geht direkt in die Wipfel hinüber, ohne das Gelände Sommerzeit, in der raschen Erhitzung des Glases bei
dazwischen zu treffen, und es entsteht dadurch der direkter Sonnenbestrahlung. Aber dieser Gefahr ist
Eindruck eines hohen freien Schwebens; das Bild hier begegnet durch die Ausladung des Daches (Abb.
(S. 361) gibt diesen Eindruck leider nicht wieder. Der S. 362). Sie ist so berechnet, daß sie bei dem steilen
Wohnraum, vom Eßraum durch einen schweren Vor- Sonnenstand der Sommermonate völlig genügt,um eine
hang getrennt (der durch Zurückschieben die beiden Beschattung der Scheiben zu bewirken. Dagegen hin-
Räume zu einem Ganzen werden läßt) liegt samt dem dert sie nicht die erwünschte direkte Sonnenbestrah-
sehr geräumigen Balkon nach Süden. Das Dach ist lung in der kalten Jahreszeit, und namentlich in den
so weit vorgezogen, daß es den Balkon ausreichend Übergangsmonaten des Früh- und Spätjahres. Da be-
deckt (Abb. S. 362); der Balkon seinerseits schützt die wirkt die Sonnenstrahlung eine Verkürzung der Heiz-
unter ihm liegende Terrasse (Abb. S. 360). Auch für periode und jenen reizvollen Temperatur-Unterschied
Seitenschutz ist oben und unten durch die vortreten- zwischen Süd- und Nordzimmern, der die Wohnung
den Seitenmauern des Hauses gesorgt. Dem Gelände mit den Vorteilen zweier Jahreszeiten beschenkt. -
OBER QESCHOSS llllllllllb UfNTER QESO-IOSS
ARCHITEKTEN BRODER LUCKHARDT - BERLIN »GRUNDRISSE DER BEIDEN GESCHOSSE DES HAUSES K.«