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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Henniger, Hans: Das thüringische Staatsbad Salzungen: Architekt: Ernst Flemming, Weimar
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0285
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KURHOTEL SALZUNGEN »TERRASSE UND FREITREPPE« GÄRTNERISCHE ANLAGEN: MEVER-JUNGCL AUSSEN —BAD BERKA

DAS THÜRINGISCHE STAATSBAD SALZUNGEN

ARCHITEKT: ERNST FLEMM1NG-WEIMAR

Der Salzreichtum seiner Quellen und die günstige
Lage am Südabhang des Thüringer Waldes zwi-
schen Eisenach und Meiningen haben Bad Salzungen
schon früh ein Bekanntwerden gesichert. Und wenn
Tacitus von den Kämpfen der Hermuduren und Chat-
ten um die Salzquellen am Hercynischen Wald berich-
tet, so wissen wir heute, daß hier die Quellen von Bad
Salzungen gemeint sind, die mit ihrem Solegehalt von
27 Prozent zu den stärksten in Deutschland gehören.

Konnte man noch vor wenigen Jahren allgemein
die Auffassung hören, daß Bad Salzungen nur von
Gästen aufgesucht werde, die wirklich krank seien,
da es außer seinen Heilmitteln kaum etwas zu bieten
habe, so trifft das heute keineswegs mehr zu. Seitdem
Salzungen im Jahre 1937 zum thüringischen Staats-
bad erklärt wurde, hat es einen großzügigen Ausbau
erfahren, dessen erster Bauabschnitt vor kurzem mit
der Fertigstellung der neuen Kurhausanlage vollendet

wurde, die ganz dazu geeignet ist, Bad Salzungen zu
einem international bekannten Kurort zu machen.
Durch seinen behaglich-noblen Stil, der sich weit über
ein provinzielles Niveau erhebt, dürfte das Kurhotel
richtunggebend sein nicht nur für die übrigen Kurorte
Thüringens, sondern auch anderer deutscher Land-
schaftsgebiete. Hinsichtlich der Größe und Bettenzahl
mag es hinter den Bauten unserer altberühmten Bade-
orte zurückstehen, nicht aber in seiner baulichen Hal-
tung, die jene anziehende Atmosphäre schafft, in die
man immer wieder gerne eintaucht.

Der Fremde sollte sich dem Kurhaus zuerst von der
Seeseite nahen; so sieht er es gleich von seiner einzig-
artigen Schauseite vor sich, mit der es am Ufer des
Burgsees aufgebaut ist. Das reiche Grün der schönen
alten Parkanlagen, das blaue Wasser des Sees und die
zahlreichen Villen, die zwischen den Bäumen hervor-
lugen, schaffen eine zwanglos-heitere Stimmung, wie

1940. X. 1
 
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