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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

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Henniger, Hans: Bekenntnis zur Gegenwart: Arbeiten von Melchiorre Bega - Bologna
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https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0154
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118

INNEN-DEKORATION

»KONSOLTISCH AUS NEBENSTEHENDEM SPEISEZIMMER« AHORNHOLZ MIT AUFGELEGTER KRISTALLGLASPLATTE

den, wie es beispielsweise der dunkelkastanienbraune
Fohlenbezug des Sofas veranschaulicht (Abb. S. 117).

Im Gegensatz zu den früheren uniformen Zimmer-
ausstattungen finden wir überall die Beschränkung
auf nur wenige Einzelstücke, die aber im Material
und in der Farbgebung so gut aufeinander abgestimmt
sind, daß sie ein einheitliches Raumbild abgeben, des-
sen ungezwungene Haltung ein Gefühl lebensstei-
gernder Wohnlichkeit ausströmt.

Schränke und Vitrinen sind weitgehend in die
Wände eingebaut. So beengen sie nicht den Raum-
eindruck, ohne daß der Bewohner auf altgewohnte
Annehmlichkeiten oder der Architekt auf willkom-
mene Gestaltungsmöglichkeiten verzichten müßte.

Dies gilt gleicherweise für alle hier gezeigten
Räume, ob wir nun das Wohnzimmer, dessen einge-
baute Bücherei den schönsten und natürlichsten
Schmuck dieses Raumes bildet, oder das Eßzimmer
und den großen Schlafraum betrachten (S. 116/121).
Selbst im Bad finden wir einen eingebauten Schrank
für Handtücher und Waschutensilien (S. 122/123).

Statt Büfett und Kredenz sehen wir im Eßzimmer

nur einen schmalen Konsoltisch und eine eingebaute
Vitrine mit einem kleinen Wandschrank darunter für
Tischtücher, Servietten und das Tafelsilber, so daß
der langgestreckte Eßtisch aus gebleichtem Ahorn-
holz den Raum vollkommen beherrscht.

Weitere Möbel würden hier vollkommen überflüssig
sein, da das Geschirr in der Anrichte viel zweckmäßi-
ger aufbewahrt wird, in der Nähe der Küche, wo es
gespült und vorgewärmt werden muß.

Eine heiter beschwingte Grazie wird durch die
durchsichtigen weißen Tüllgardinen, die den Blick
über die Terrasse zum Garten freigeben, in den Raum
hineingetragen. Hierdurch ist der festlichen Würde
von vornherein jede Steifheit genommen (S. 119).

Erhöht wird die freundliche Atmosphäre noch
durch die Auskleidung des Deckenfeldes mit geblüm-
tem Leinen zur Aufnahme der indirekten Beleuchtung.
Die Widerspiegelung in der Glasplatte des Eßtisches
ergibt zudem reizvolle Effekte, wenn statt der üb-
lichen Tischtücher Einzelgedecke verwendet wer-
den. Die Kombinierung von zarten Tüllgardinen und
geblümten Stoffen bestimmt auch den duftigen Cha-
 
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