Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

DOI article:
Tschauner, Ellie: Die bunte Schau von Hemslöjd
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0296
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
288

INNEN-DEKORATI ON

t>#J ■

mm

SVENSK HEMSLÖJD —STOCKHOLM »AUS EINEM HERREN-WOHNZIMMER« BIBLIOTHEKSTISCH: KIEEERNHOLZ
LEHNSTUHL: ULMENHOLZ MIT ROHRGEFLECHT, BEZUGSSTOFF: LEINEN NATUR, TEPPICH: »HALVFLOSSA«

Trotz allem hätte sich der einzelne im Kampf
gegen Technisierung und Industrialisierung auf die
Dauer kaum zu behaupten vermocht. Nur der Zu-
sammenschluß konnte hier einen Ausweg schaffen. So
entstand, über das ganze schwedische Land gegliedert,
die Vereinigung des »Hemslöjd«, die sich mannig-
fache Aufgaben setzte: geschmackliche und hand-
werkliche Güte zu pflegen und nach besten Kräften
zu fördern, den Absatz zu regeln und zu sichern, den
Nachwuchs zu schulen und in ihm das Interesse an
diesen Werten wachzuhalten. Kurse und Wander-
schauen, die immer neue Anregungen vermitteln,
wurden veranstaltet. Sie gewannen der Volkskunst
neue Gruppen. So haben verschiedene Jugendver-
bände ihre Ausübung in ihr Erziehungs- und Unter-
richtsprogramm aufgenommen. Gerade die Weberei
erfreut sich dabei allgemeiner Beliebtheit. Namhafte
Künstler stellten sich in den Dienst richtungsweisen-
der, vorbildlich geltender Entwürfe. Ja, es gelang den
regen Bestrebungen der Vereinigung sogar, eine
gegenseitige Befruchtung von Handwerk und Indu-

strie - zum Nutzen beider und auf gesunder Grund-
lage - zu schaffen.

Ein Besuch in den ausgedehnten Ausstellungs- und
Verkaufsräumen des »Hemslöjd« am Norrmalmstorg
(Eingangsraum Abb. S. 287) vermittelt in den vielen
Abteilungen einen umfassenden Überblick über die
reiche Mannigfaltigkeit und die Art des Erzeugten.
Man findet hier bestechend schöne Proben aller ver-
schiedenen Fertigkeiten, angefangen vom harmlos-
kleinen, holzgeschnipselten und bemalten Kinder-
spielzeug zur kostbaren, handgenähten Spitzendecke,
vom bastenen Untersatz zum mustergültigen Möbel,
vom glatten oder bestickten Leinen zu kunstvollsten
Webereien und Knüpfereien. Überall beglückt der
Ideenreichtum der Entwürfe, die materialgerechte
Behandlung und liebevolle Ausführung, die auch den
einfachen Dingen des täglichen Gebrauches die eigene
und geschmackvolle Note der Echtheit verleiht, der
Ursprünglichkeit, wie man sie beinah bezeichnen
möchte. Nirgends ist ein Material, eines Effektes
wegen, zur trügerischen Imitation vergewaltigt.
 
Annotationen