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Hummer 3.

Internationale Sammler-Zeitung.

Seite 37.

eine Eöwenhaut für die lydische Königin Omphale, ein
Weinkrug ist für Dionysos, den Gott des Weines, die
Gruppe non Bausteinen ist für Amphion, den Sohn des
Zeus und der Antiope. (Hach dem Klange seiner Eyra
sollen sich die Steine der Ilmmauerung non Theben oon
selbst zusammengefügt haben), ein flpfel ist für Paris,
das Goldene Vliefj ist für den Argonauten Jason. Der
Dolch ist für Brutus und Eucrezia, um 534 o. Ehr., das
Kohlenbecken ist für den römischen Jüngling ITlucius
Scaenola, um 508 o. Chr., die Aschenurne ist für die
karische fürstin Artemisia, um 352 o. Chr., berühmt durch
die Erbauung des zu den sieben Wunderwerken des Alter-
tums gezählten ITlausoleums im Halikarnassos, endlich das
Gefäfj mit den Ringen für
Hannibal, welche er nach
der Schlacht bei Cannä am
2. August 216 o. Chr. den
römischen Rittern abge-
zogen haben soll.
lllit Bezugnahme auf
den Aufsatj „Praktische
Bilder zur Biegung des
Hauptwortes aus den Uni-
oersitätsoorträgen oon J.
W. Hagl, Alt Wien, ITlo-
natsschrift IX. Jahrg.“,
sollen hier einige Andeu-
tungen über analoge fälle
gegeben werden, wo durch
blofje Aneinanderreihung
oon Bildern gewisse Effekte
beabsichtigt sind.
So soll die Reihe:
fisch, Bär und Auge ein
Schema darstellen, nach
welchem für jedes deutsche
Hauptwort die starke,
schwache oder gemischte
Biegung oon jedem Deut-
schen sofort erkannt werden
kann,
für die oerschiedenen
Arten des Zeitwortes findet
sich die Bilderzusammen-
stellung: Der fuchs beifjf
das Huhn, transitioes Zeit-
wort, das Pferd springt,
intransitioes Zeitwort, der
lllann stützt sich, reflexioes
Zeitwort, die freunde be-
grüben sich (einer den
andern), reciprokes Zeit-
wort. Die Bilder: Stachel
axav&a, flösse
Brust d-togag, Eabyrinth
^.aßvQiv&o^ usw. sollen die etymologische Erklärung der
Wörter acanthopterygii Stachelflosser, tho racii Brustflosser,
Eabyrinthici usw. unterstützen. Bilder, welche einen Stofj,
Schlag, Hieb, Stich, Schnitt, einen Schuf; und einen Wurf
zur Darstellung bringen, sollen dazu dienen, die oer-
schiedenen Bedeutungen des lateinischen Wortes „ictus“
zu fixieren.
Eine andere Bilderreihe, eine Verkleidungsszene, „die
Abschwörung des Glaubens“ usw. dient zur Illustration
der Artbegriffe für den französischen Gattungsbegriff
„changer“. — Deguiser oerkleiden, changer son exterieur
de sorte qu’il soit difficile de le connaitre (Kulturgeschichte);
se conoertir, changer de religion (Theologie); remuer,
changer une chose de place et chatoyer (schillern);
changer de couleur selon les differents aspects (Physik):

acidifier in Säure oerwandeln, changer en acide (Ehemie);
marcher gehen, changer de place ä l’aide des pieds
(Physiologie); desaisonner die Dafür der felder ändern,
changer la nature des champs, changer un champ en
prairie ou la prairie en ferre labourable (Eandwirtsdiaft).
Das folgende Verzeichnis wurde aus kleinen, in den
Wohn- und Wirtsstuben angefroffenen Gruppen oon Illu-
strationen zusammengestellt. Durch lebhafte Vergegen-
wärtigung dieser Bilderreihe wird bei Selbstoersebung in
den augenblicklichen Seelenzustand der abgebildeten, her-
oorragend tangierten Personen eine ganze Klaoiatur oon
Gefühlen ausgelöst. Ein Schuljunge erhält ein Ehrenzeichen,
Eandwehrmanns Heimkehr (oon A. Wagenmann nach Rob.
Heck), Rettung aus Schiff-
bruch, das aus dem Wasser
gerettete Kind wird der
mutter gebracht, (oon
Rud. Jordan) Ungetrübte
freu de. — Die Rückkehr
des Geliebten aus der
Schlacht, in der er einen
Arm oerloren hat (oon f.
S. Walker) Getrübte
freu de. — Der zwölf-
jährige Jesus im Tempel
(oon E. Zimmermann) Ver-
wunderung. — faust und
ITlephisto entfliegen auf
einem fasse aus Auerbachs
Keller, Erstaunen. — Die
mutter trifft ihre Tochter
bei einem Stelldichein (oon
C. Hübner), Der zurück-
kehrende Soldat trifft seine
Geliebte als oerheiratete
frau an (oon Eudw. Hlayer)
Überraschung. — Der
kleine Trommler hat eine
Vase zerschlagen, Betrof-
fenheit. Die Gratulanten
oor der Türe mit der
lleujahrs- Enthebungskarte
(oon Danhauser) Enttäu-
schung. — Schach matt!,
dann der erschossene Uhu
auf der Aufhütten Jagd
(oon C. G. Specht nach W.
Gräbhein), Das oon der
ausgelassenen Schuljugend
geplagte alte gebrechliche
Weib, die Dorfhexe genannt
(oon W. Simmler) Ärger.
— Einem Jungen wurdezum
Hikolofeste eine Rute be-
schert (oon E. Schüler nach
f. Wischebrink); DasjKostkind, eine mutter übergibt ihren
Säugling in fremde Pflege (oon W. Grögler); In die Welt
hinaus, eine arme Judenfamilie erwartet den Eisenbahnzug
(oon G. Knorr) Betrübnis. — Im Gewitterregen, eine
sich ängstlich an den Begleiter anschmiegende frau (oon
E. Gärner nach C. fontana) Ängstlichkeit. — Die
ITlannschaft auf einem Schiffe erblickt das Schiff des
fliegenden Holländers; Böses Gewissen, Schmuggler in
ihrer Hütte sehen eine Patrouille (oon R. Sporrer); Sichere
Strafe, Ein äpfelstehlender Junge wird oon einem Hunde
angebellt, während der Besitzer zum Baume herbeieilt (oon
(D. Rahl) furcht. — Der Gemsjäger am Abgrund Angst.
— Eine Hinrichtungsszene, Todesangst. — Ein frei ge-
wordener Eeopard auf dem Verdecke eines Dampfschiffes
Entsetzen, — Die Obdachlosen, Sorge. — Schäfers


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