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i lummer 14.

Internationale Samml er-Zeitung.

Seite 213.

nur dann möglich, toenn sein ursprünglicher Zustand auf
das genaueste bekannt ist. Das Denkmal-flrchio wird
allen, die an der Erhaltung der Kunstdenkmäler mitfätig
sind, eine unentbehrliche Grundlage zum Studium sein
und eine fülle non Anregung und Belehrung nerbreiten.
Wie sehr die Zenfralkommission zur Erhaltung der
Kunstdenkmäler im Königreiche Sachsen non den Prinzipien
moderner Kunstpflege geleitet wird, mallen mir an einigen
Abbildungen erweisen, die mir der außerordentlichen Eiebens-
würdigkeit des Herrn Geheimen Regierungsrates Dr. Genthe
danken. Durch die

fig. 7 ist ein Rafsherrenbild aus ITlarienberg. Jm
Jahre 1907 hafte der dortige Stadtrat acht in einem
städtischen Hause aufgehängte alte Bilder der Kommission
mit der Bitte zugehen lassen, sie instand zu seßen, falls
sie erhaltenswert erschienen. Die Kommission ließ die
Bilder, darstellend ehemalige Bürgermeister, Ratsherren,
Pastoren, sowie die Kurfürsten Johann Georg I., Johann
Georg II. und Zar Peter den Großen non Rußland in ihrer
FRalerwerksfatt instandseßen, da sie non ansehnlicher
Wirkung und historisch beachtenswert erschienen und
der Stadtrat non

Gegenüberstellung
der Bilder in re-
stauriertem und
unrestauriertem
Zustande sind Ver-
gleiche möglich, die
Dielleicht auch für
jene non Außen
sein werden, die
wiederAlünchener
lAaler Hermann
Ein de das Restau-
rieren oon alten
Gemälden perhor-
reszieren.
Wir führen
zunächst das Bild-
nis des ehemaligen
Patrons der Kirche
H a u s w a I d e (oo n
Gersdorf dem Äl-
teren und Sohn)
oor. Die Zentral-
kommission ließ
das stark mitge-
nommene Porträt
in ihrer ITlaler-
werkstätte restau-
rieren und rettete
es so oor dem dro-
henden Verfalle,
figur 1 zeigt das
Bildnis in dem Zu-
stande oor, figur 2
in dem nach der
Jnstandseßung.
Ein gutStück
Arbeit war allem
Anscheine nach bei
der Restaurierung
der „Auferstehung
Christi“ zu bewäl-
tigen, die aus der
Kirche in Eausa (Amtsh. Dresden-lleustadt) stammt,
fig. 3 präsentiert das Gemälde oor seiner Jnstandseßung,
fig. 4 stellt es im heutigen Zustande dar.
Augenfällig tritt auch der Unterschied zwischen früher
und jeßt bei den Holzfiguren zutage, die in fig. 5 und 6
reproduziert sind. Die figuren stammen, wie wir dem
Berichte der Kommission entnehmen, non einem Grab-
denkmale in Schönfels (Amtsh. Zwickau). Es sind zwei
gut geschnißte, etwa 80 Zentimeter hohe knieende Gestalten
eines IJlannes und einer frau, dazu die uerwandte, ent-
sprechend kleinere eines Kindes in der Tracht des begin-
nenden 17. Jahrhunderts. Es mußten ergänzt werden am
Ritter der Bart, die beiden Hände, an der frau die beiden
Hände, Teile des Gewandes und des Kopftuches und am
Kinde einige finger und ein Schuh.

ITlarienberg sie
nach der Erneue-
rung im Rats- und
Stadtnerordneten-
Sißungszimmer,
sowie in der Hula
der Bürgerschule
aufhängen wollte.
fig. 8 bietet
eine Abbildung des
Altars der Kirchezu
Po nick au (Amtsh.
Großenhain). Es ist
ein hernorragend
schönes Werk der
Spätgotik, durch
dessen Restau-
rierung sich die
Kommission ein
besonderes Ver-
dienst erworben
hat. Das Altarbild
ist uon Grund auf
instand geseßt, neu
oergoldet und be-
malt worden. Die
rund 900 Mark be-
tragenden Kosten
wurden auf Staats-
rechnung über-
nommen.
fig. 9, mit
der wir diese kleine
Auswahl schließen
oerbildlicht die
drei historischen
Einden non Oybin
(Amtsh. Zittau).
Auf die Anzeige
des oerdienten Ver-
trauensmannes,
des Kommissions-
rates 111 o s ch k a u
in Oybin, daß ohne dringende Veranlassung, eine der
drei historischen Einden des Ortes gefällt worden sei, uer-
anlaßte die Kommission, daß an Stelle der gefällten Einde
— auf der Abbildung mit a bezeichnet — eine neue an
der mit b bezeichneten Stelle gepflanzt worden ist, so daß
Oybin sein altes Wahrzeichen, die drei Einden, wieder hat.
Die drei Einden stehen an der Ortsstraße einem felsen
schräg gegenüber, in welchem drei Kreuze ausgehauen
sind. (Betstätte aus der Cölestinerzeit.)
Als im norigen Jahre auf einer der Einden non dem
Pächter der in der nähe befindlichen lllolkerei eine Reklam-
tafel angebracht wurde, bewirkte Herr llloschkau, daß man
sie schleunigst wieder entfernte.
Dem Berichte der Kommission ist als dankenswerter
Anhang ein kurzer Abriß der Altertümer — Sammlungen
 
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