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Seife 240.

Internationale Sammler-Zeitung.

Hummer 15.

die Erde in Waterloo, nicht aber in sogenannten ffluseen, die als
Anziehungsstücke in betriebsamen Restaurants eingerichtet wurden.
Oder sollen wirklich in wenigen Wochen Schaubudenbesitjer mit den
Knochen der gefallenen Deutschen non Waterloo non Ort zu Ort ziehen? —
Über den historischen Wert der zum Verkauf gestellten Stücke kann
ich als Eaie nicht viel sagen, aber es empört mich, historische
Waffen, Uniformen, ja Skelette, die noch die mörderischen Kugeln
in den Knochen fragen, in Karawansereien als Attraktion zu finden.
Belgien hätte längst in Waterloo eine würdige Unterkunft für die
Reliquien aus großer Zeit schaffen sollen. Allerhand Kapellen, die
irgend einem Heiligen geweiht sind, findet man genug auf dem
blutgedüngten Gefilde. Konnte man da nicht auch den Resten der
Hlänner von 1815 ein kleines Heiligtum bauen? — Ich hoffe, daij
meine Worte nicht ungehörf verhallen und Deutschland wenigstens
seiner toten Kämpfer gedenkt, man mufj sich aber beeilen, da der
Verkaufstag, an dem auch Gebeine der Waffenbrüder non 1815
unter den Hammer kommen, oor der Tür steht.
Ausstellungen.
Berlin. Akademie der Künste. Porträt-Ausstellung des Kaiser
Friedrich llluseumvereines.
- - Grofje Berliner Kunstausstellung 1909. Bis 26. Sep-
tember.
Brüssel, modernes museum. Jahresausstellung der Künstler-
gruppe „Vie et lumiere“
Buenos Hyres. Französische Kunstausstellung.
Dresden, internationale photographische Ausstellung.
— Grofje Aquarell-Ausstellung. Schlufj 1. Oktober.
Düsseldorf. Grofje Kunstausstellung für Christi. Kunst und
des Vereines zur Veranstaltung von Buntaussfellungen: Bis 3. Oktober.
Frankfurt a. Ml. Thoma-Ausstellung (105 Originalgemälde.)
Bis Oktober.
— internationale Euffschiffahrfs-Ausstellung (Jia). Bis Ende
September.
6öding. Ausstellung mährischer und polnischer Künstler-
oereine.
Görlitj. Austeilung des Kunstoereines für die Eausitj.
Gotha. Herbstausstellung des Kunstoereines. Bis 19. Sep-
tember.
Innsbruck. Pädagogium. Jubiläums-Kunstausstellung.
Karlsbad. Heue Wiesen. Filialausstellung des Österreichi-
schen Kunstvereins.
Krakau. Kunstakademie. Erste Ausstellung der Kunstver-
einigung „Zero“.
Ceipzig. Altes Rathaus, Jubiläumsausstellung der Unioersifät.
Cuzern. Ausstellung der Kunstgesellschaft. Bis mitte Oktober.
Hieran. Ausstellung des ITleraner Künstlerbundes. Eröff-
nung 15. September.
JMünchen. X, internationale Ausstellung im Glaspalast. Bis
51. Oktober.
— Rationalmuseum. Ausstellung alfbayerischen Por-
zellans. Bis 20. September.
— Ausstellungspark. Ausstellung chinesischer und japa-
nischer Kunst und Gewerbekunst.
Ilancy. Internationale Ausstellung.
Orleans. Ausstellung der Societe des Amis des Arts.
Sfrafjburg. Altes Schloß. Verband der Kunstfreunde in den
Eändern am Rhein. Grofje Kunstausstellung. Schluß 15. September
üenedig. VIII. internationale Kunstausstellung. Bis 51. Oktober.
Wien. Hofbibliothek. Zimelien-Ausstellung.
— Grofje deutsche Kunstausstellung, Künstlerhaus I. Karlsplafj.
Bis 15. Oktober.
Wiesbaden. Kunstausstellung. Bis 15. September.
Zürich. Künstlerhaus. Ausstellung, in größerem IRafje.
sind vertreten Ernst Geiger (Bern), Traugott Senn Zürich) und
A. Hugonnet (Rlorges). Daneben finden sich Arbeiten oon Hans
Alders, Albert Franzonis, Jtens, Herzog, Oskar Buthys, Alex.
Soldanhoff, Hans Widmer, U. W. Züricher u. o. a.

Auktionen.
September. Hachen. Anton Ereutjer, norm, tempert;. Rach-
lafj des Goldschmieds R. Vaster, Aachen: Gemälde alter meister,
Antiquitäten (Gold- und Silberarbeiten).
9.— 15. Rovember. üeipzig. C. 6. Boerner. Sammlung
Kuhnen in Brüssel: Kupferstiche hervorragender Qualität, fran-
zösische meister des 18. Jahrhunderts.
Rooember. Ceipzig. C. 6. Boerner. Autographensammlung
Wenzel, darunter Autographen oon Goethe Schiller, Hessing.
Rooember. Berlin. Kunstauktionshaus Rudolf Eepke. Ver-
steigerung der Kunstsammlung des Barons Eanna in Prag.
Herbst 1909. Wien. C. J. Wawra. moderne Gemälde.
Herbst 1909. Frankfurt a. IM. Auktionshaus Philipp Bode:
Versteigerung der Kupferstichsammlung aus dem Rachlasse Emil
Goldschmidts in Frankfurt a. 111.

Literatur.
* Der angekündigte „Illustrierte Briefmarken-Rormal-
katalog 1910 ist im Verlage oon Paul Kohl (6. m. b. H.) in
Ehemnitj erschienen und zum Preise oon 2 Rlk. 50 Pfg. durch
jede Briefmarken- oder Buchhandlung zu beziehen. Eine eingehende
Besprechung dieses Kataloges behalfen wir uns oor.
* Der Herr Sachoerständige. Vortrag gehalten in der
Generaloersammlung des niederösterreichischen Gewerbeoereines
am 11. Dezember 1908 oon Dr. Eeo Blunk, Hof- und Gerichtsad-
ookat, Wien, lllanz'sche Hof-, Verlags- und Universitätsbuch-
handlung, Wien I.

Heue Kataloge.
* Altes bayerisches Porzellan. Ausstellung im Studien-
gebäude des Bayerischen Rationalmuseums in lllünchen. Offizieller
Katalog im Auftrage der Direktion des Bayerischen Rationalmuseums
bearbeitet oon Friedrich H. Hofmann. Hlünchen 1909. Preis 1'50 IR.

Briefkasten.
Alfred Ml , Dresden. Das Bülow-Porträt, das Sie meinen,
rührt oon der schlesischen IRalerin Helene Schulz her, die seit
Jahren in Berlin lebt
Bärin. Das Buch kostet geheftet 4, gebunden 5 Rlark Sie
können es durch jede Buchhandlung beziehen.
Baronin €. H. Den Beinamen „Van Dyck der Rliniatur“
führt der Schwede Peter Adolf Hall, der als der bedeutendste
miniafurmaler des 18. Jahrhunderts gilt.
Fredi Sch., Brünn. Papier verge ist gestreiftes Papier, das
gegen das Eicht gehalten, deutlich hellere Wasserlinien zeigt, pelure
Papier ist ein dünnes, seidenartiges Papier.
Gisela Ml., Triest. Ein Vorschlag, Hochzeitsdepeschen auf
einem besseren Papier auszugeben, wurde schon oon einem Post-
meister in Dornawatra gemacht. Das Postärar ging auf die Idee
aber nicht ein.
„Kunst“, Zara. Der Paolo Veronese in der Kathedrale
Santa IRaria Rlaggiore zu Ragusa ist bekannt. Baron Weckbecker
verzeichnet ihn auch in seinem „Handbuch der Kunstpflege in
Österreich“.
Ml. R., Floridsdorf. England besitjt Eeoante-JMarken mit
und ohne Aufdruck des Wortes „Eeoant“.
M. S. Gegenwärtig in ERillstadt (Kärnten).
Porzellan 888. Von Wienern stellten in der Porzellanaus-
stellung in Rlünchen Baronin Gisela Groedel und die Herren Gott-
fried Eifjler, RI. Rothberger und Dr. ITlax Sfraufj aus.
„Rembrandt“. „Josef und Potiphar“ wurde 1885 in Berlin
für 200,000 Rlark angekauft.
Therese uon C. Durch das Ausfallen einiget Worte in der
Briefkastennotiz ist deren Sinn ganz entstellt worden. Es sollte
heifjen: Das'„sog. Gänsemädchen von Rahl“ ist oon Anton Wagner.
Der Brunnen mit dem Gänsemädchen befindet sich seit 1886 vor
der Rahlstiege, was zu der irrigen Bezeichnung Hnlafj gegeben
haben mag. Ursprünglich stand das Gänsemädchen auf der Brand-
stätte im ersten Bezirke, 1880 wurde es vor die Barnabitenkirche
und als das Haydndenkmal im Jahre 1886 vor diese Kirche kam,
auf seinen gegenwärtigen Standplatz überfragen.
„Waldfriede“. Es tut uns leid, eine schöne Illusion zu zer-
stören, aber das Autogramm ist gewifj nicht echt.

Druck und Verlag: J. Hans Pros], Eeoben.

Verantwortlicher Redakteur: Äg. Ritsche, Eeoben.
 
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