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Seite 302.

Internationale Sammler-Zeitung.

Hummer 19.

17. und deutsche und englische des . 18. Jahrhunderts bemerkens- .
wert sind. Gs folgen dann Arbeiten in Teder (16. —17. Jahr- |
hundert), darunter als besonderes Prachtstück ein Koran mit |
schwerem goldgepreßtem Ginband, seltene Schweizer Glasscheiben
(16. Jahrhundert) und sehr hübsche Arbeiten in Holz (Schränkchen,
Kästchen, Siguren, zumeist aus dem 16. Jahrhundert und deutscher
Prooenienz.)
Gine Abteilung umschließt Arbeiten in Glfenbein, Horn,
Perlmutter, Wachs und Stein und andere Textilien, In beiden

16. Jahrhunderts an. Das runde Hochrelief zeigt die Halbfigur
der ITladonna, deren Kopf leicht nach abwärts geneigt ist. mit
beiden Händen umfaßt die ITladonna das Christuskind, das die
mutter zärtlich anblickt. Jn der linken Hand hält der Jesuknabe
einen Vogel. Die Siguren des Reliefs sind weiß, der Grund blau
glasiert, als Umrahmung dient ein Gierstabfries.
Aus der großartigen Gruppe der Hafnerkeramik haben
wir zwei interessante Objekte bereits in ITr. 17 oerbildlicht — eine
Kachel aus der Sakristei des Stephansdoms in Wien und eine

?ig. 6. Wandschüssel aus dem 16. Jahrhundert.


finden sich sehr begehrenswerte Stücke, z. B. eine astronomische i
Uhr aus Solnhofer Stein aus dem 17. Jahrhundert, ein Humpen
aus Glfenbein mit der Darstellung eines Kampfes zwischen Tritonen I
und Uereiden (deutsch, 17. Jahrhundert), ein Puloerhorn aus einer
Hirschhorngabel, in Gisen montiert, skulpiert in Relief, das Urteil
Salomons (16. Jahrhundert), eine Kelchdecke aus rotem, gemusterten
Seidendamast und eingeseßtem Kreuz aus weißem Damast, in der
mitte ein en relief gesticktes Allianzewappen mit Krone und Palm-
zweigkranz (deutsch, 17. Jahrhundert) u. o. a.
Jn der Gruppe non Bronzen, Kupfer-, Gisen- und ITlessing-
arbeiten stoßen wir auf altdeutsche Stücke oon großem Kunst-
und Seltenheitswerte, ebenso in der Gruppe Gdelzinn und Blei.
Von einer außerordentlichen Reichhaltigkeit ist die Gruppe
Keramik. Heben orientalischen und spanisch-maurischen Vasen,
Schüsseln, Kannen und Krügen — eine Platte oon Alcora ist ein
Prunkstück — seien die Arbeiten des Franzosen Bernard Pallissy
erwähnt. Jn der Gruppe der JTlajoliken übertrifft ein Objekt
das andere an Schönheit. Gines der bezauberndsten Stücke dieser
Abteilung führen wir hier im Bilde oor. (?ig. 5.) Gs ist eine
Arbeit des Andrea della Robia und gehört der ersten Hälfte des

Arbeit des ITleisters H. R. aus Salzburg — heute bringen wir die
Abbildung einer Wandschüssel aus dem 16. Jahrhundert, die mit
hohem Kunstwert den Reiz einer außerordentlichen Rarität oer-
bindet. (Vig. 6.) Jm Katalog finden wir oon der Schüssel folgende
Beschreibung:
„Große Wandschüssel mit oertieftem, geradem Sond, schräg
ansteigendem und überfallendem Rand, farbig glasiert, die Kon-
turen der Zeichnung in den Ton eingerißt, so daß die Glasur die
Släche zellenartig ausfüllt. Darstellung: Christus am Kreuz;
an den beiden Kreuzesenden und zu Süßen geflügelte Gngel, die
in einem Becher das aus den Wundmalen fließende Blut auffangen,
rechts Johannes und links ITlaria mit gefalteten Händen, am Boden
Totenschädel und Knochen; im Hintergrund die Silhouette einer
Stadt, (Breslau?) mit oielen Türmen. Auf dem schräg ansteigenden
Rand ein Heftschnurornament, der überfallende Rand mauerzinn-
artig, auf der Außenseite eine grüne Rankenbordüre. Sarben:
Kruzifix manganbraun, die Kleider zweier Gngel und des Johannes
stumpf rostfarbig und grün, die Slügel manganbraun und gelbgrün,
das Kleid der IHaria blau und chromgelb, der Himmel ebenfalls
gleichmäßig blau, die Stadtsilhouette hell manganbraun mit dunklen
 
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