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Seite 318.

Internationale Sammler-Zeitung.

Hummer 20.

mit mazedonischem Schild (nach 168 n. Chr.); ein
Prachtexemplar non feiner Komposition eine Tetra-
drachme non Eukleidias ohne Signatur. Die Samm-
lung umfaßt im Ganzen 440 Stück, über die ein
sehr instruktioer, mit 15 Cichtdrucktafeln ausge-
statteter Katalog Aufschluß gibt. Der Katalog ist zum
geringen Preise von 10 Kronen direkt von der Arina
zu beziehen.
Drei Tage nach der Auktion Egger beginnt
unter der Eeitung des in Flumismatikerkreisen ge-
schälten Experten phil. Dr. Jacob Hirsch in JTlünchen
die Versteigerung der Sammlung Gustao Philipsen
in Kopenhagen. Diese Sammlung enthält 3276 antike
münzen uon Griechenland, Asien und Afrika. Der
Katalog stellt an sich ein numismatisches Hachschlage-
buch dar, dessen Gebrauch durch ein vortreffliches,
nach Kategorien geordnetes Register wesentlich er-
leichtert wird.
Über die Sammlung Philipsen spricht sich
Dr. Hirsch in dem Vorwort, das er norausschickt,
folgendermaßen aus: „In selten hohem Grade muß
jeden Jünger unserer schönen Wissenschaft das Gefühl
der Wehmut beschleichen, wenn er nun auch die
vorliegende Sammlung der Auflösung entgegengehen
sieht. Hätte doch die Sammlung des Herrn Gustav
Philipsen in Kopenhagen wegen ihres hohen
wissenschaftlichen Wertes, wie kaum eine zweite
verdient, ungeteilt einen Ehrenplaß in einem großen
JTluseum einzunehmen, nicht einem Jagen nach
einzelnen Prunkstücken, nicht dem Begehren nach
lückenloser Vervollkommnung einzelner interessanter
Serien galt seine Sammeltätigkeit. Diese reizvollen Denkmäler
griechischer Kultur standen alle seinem Herzen gleich nahe, jede
münze repräsentiert ein historisches JTloment. Insofern das ein-
zelne Stück als charakteristisch gelten konnte und das JRünzbild
seine alte frische bewahrt hatte, konnte es der Sammlung ein-


zig. 6. Porträt einer jungen Dame.
(Zu Artikel: „Aus fürstlichem Besiß“, auf Seite 316.)
verleibt werden. So haben ihm seine wissenschaftliche Energie,
ich darf wohl sagen Begeisterung und nicht zum wenigsten seine
intime Vertrautheit mit dem ganzen einschlägigen wissenschaftlichen
material es ermöglicht, mit nicht allzugroßen materiellen Opfern
eine Sammlung zu schaffen, die sich eines außerordentlichen Rufes
in numismatischen Gelehrtenkreisen er-


?ig. 7. Kinder des Sfaatskanzlers Fürsten nietternich.
(Zu Artikel: „Aus fürstlichem Besiß“, auf Seite 316.)

freute. Ist doch in den leßfen Jahren
kein umfassendes Werk über Humis-
matik erstanden, ohne daß ein Ver-
fasser die Sammlung Philipsen, die
der Besißer mit unermüdlichem Ent-
gegenkommen stets zugänglich machte,
einer gründlichen Durchforschung unter-
zog und oft bisher Unbekanntes fand.
Worte des Cobes hat sich der Besißer
verbeten; möchte deshalb nur noch
die meisterhafte Klassifizierung oft
schwierig zu erklärender Stücke und
die für eine Prioatsammlung erstaun-
liche menge Jnedita erwähnen. Der
Kenner wird bei dem Studium des
Kataloges die gewaltige Arbeitsleistung,
welche diese Sammlung darstellt, erst
völlig würdigen können. Ich habe mich
bemüht, dem bedeutenden Inhalt die
würdige äußerliche Vorm zu geben
und durch ausführliche Beschreibung
der einzelnen münzen, sowie zahl-
reiche Tafelillustrationen, d.er Samm-
lung den Plaß in der numismatischen
Welt zu sichern, der ihr vermöge
der hervorragenden Qualitäten, welche
ihr der gelehrte Besißer zu geben ver-
stand, zukommt.“
 
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