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Hummer 21.

Internationale S a m m 1 e r - Z e i t u n g

Seite 333.


?ig. 6. The Children of their Royal Highnesses Frederick and Augusta of Wales.

Prinz Georg als Bogenschütje, Prinzessin Elisabeth, in einem
Hundegespann fahrend, Prinzessin Augusto mit einer Puppe
zwei kleine Hündchen bei den sitzenden fürstenkindern sich fum-
melnd etc. Das Blatt nennt lllaler und Stecher: „Du Pan pinx.
John 5aber fecit“ liest man unter dem Hamen des kleinen Prinzen
Henry. John Jaber, ein Holländer non Geburt, kam schon in seinem

dritten Lebensjahre mit seinem gleichnamigen Vater, einem lllezzo-
tintostecher, nach England und bildete sich hier zu einem der
besten Kupferstecher aus. Seine Stiche in Schwarzkunst wurden
schon zu seinen Lebzeiten hoch bezahlt und sind heute sehr gesucht.
Die meisten befinden sich in englischen Illuseen.


UJo befinden sich die ßilder Rembrandts?
Von Else Fränkel (Wien).

Immerfort tauchen Hachrichten von „neuen“ Rem-
brandts auf. Bald will man da, bald dort ein unbekanntes
Gemälde des großen Holländers entdeckt haben. Wollte man
die Bilder zusammenzählen, die allein in den leßten Jahren
Rembrandt zugeschrieben wurden, man würde zu einer
verblüffend hohen Ziffer gelangen. Est modus in rebus —
auch die Schaffenskraft eines Rembrandt hatte naturgemäß
ihre Grenzen, und ist es auch nicht unwahrscheinlich, daß
die in Kunstgeschichten und Eexicis angegebene Zahl von
etwa 400 nicht das ITlaximum der Gemäldeschöpfungen
Rembrandts darstellt, ins Ungemessene gesteigert, darf
man sich schließlich auch seine Leistungsfähigkeit nicht
denken. Bleist handelt es sich bei den vermeintlichen Heu-
entdeckungen um alte, bekannte Werke, die, im Privat-
besiß befindlich, lange der Öffentlichkeit entzogen waren,
und nun plößlich durch den Tod des Eigentümers, Besiß-
veränderung udgl. auf den markt geworfen werden; viel-
fach sind die Entdeckungen aber nur kühne Hypothesen,
die ernster fachmännischer Prüfung nicht standzuhalten
vermögen.

Einer Kontrolle mag auch der Umstand im Wege sein,
daß der Rembrandtbesiß noch immer nicht genau inventar-
isiert ist. Wo befinden sich die Gemälde, die nachweisbar
aus der Werkstätte Rembrandts hervorgegangen sind? Huf
diese frage versucht die Zusammenstellung Hntwort zu
geben, die wir hier folgen lassen.
Den reichsten Besiß an Bildern Rembrandts, rund ein
Viertel aller bisherbekannten Gemälde, nämlich 107 Stück,
weist Deutschland auf. Berlin und Dresden, ITlünchen
und Kassel haben geschlossene Sammlungen aus allen
Schaffensperioden, viele andere kunstsinnige Städte und
private ITläcene Einzelbilder des ITleisters.
Berlin eröffne den Reigen der glücklichen Besißer.
Die dortige Kaiserliche Gemäldegalerie verfügt über
einen Schaß von 21 Rembrandtbildern.
Es sind, nach der Zeit der Entstehung der Bilder —•
eine Einteilung, die wir auch in der folge beobachten
wollen — geordnet:
Der Geldwechsler (1627).
lllinerua (um 1632)
 
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