DOI Heft:
Nummer 22 (15. Dezember)
Zitierlink: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/internationale_sammlerzeitung1909/0358
Seite 348.
Internationale Sammler-Zeitung.
Hummer 22.
Sig. 2. Egerländer Bauernhochzeit.
Sig. 3. Silhouette. Circa 1780.
Sig. 4. Persisches Papiermanuskript.
rator; 14. die Braufmagd. Die vorleßten Blätter (oon denen die
llummern 10—13 die gleichen Personen, wie 1, 3, 4 und 7, wenn
auch in anderem Kostüm, darstellen) tragen handschriftliche Zusäße,
Verse uon großer Rainität und gehören wohl zu einer anderen Serie.
Was den Darstellungen einen besonderen Reiz verleih', ist
der Umstand, daß kein Geringerer als Goethe sich in außerordent-
licher Weise für die Sitten und Gebräuche der Egerländer inter-
essierte, was wohl auf seine wiederholten Besuche im Egerlande
zurückzuführen ist. Wir wissen, daß der Altmeister den kaiser-
lichen Polizeirat Sebastian Grüner in Eger, den besten Kenner der
Sitten und Gebräuche des Egerländer Volkes, bat, ihm eine Schil-
derung der Eigentümlichkeiten seiner Eandsleute zu geben. Es ist
zwischen beiden lange Jahre teils mündlich, teils schriftlich ver-
handelt worden, bis das intime Interesse, das Goethe an der Sache
nahm, schließlich im Jahre 1825 das heute noch in Weimar befind-
liche prächtige JTlanuskript Grüners zeitigte, das dieser, ehe er es
dem Dichter schenkte, mit acht schönen llliniaturen zieren ließ.
Wenn nun auch die von Graupe angezeigfen vierzehn'Blatt nicht
identisch sind mit den Bildern des unbekannten Kleisters im Grüner-
sehen JTlanuskripf, so läßt sich doch annehmen, daß sie zirka
30—35 Jahre älter sind als jene und ihnen als Vorbilder gedient
haben, zumal sie in ihrer Ratur als Einzeldarstellungen viel minu-
tiöser ausgeführt sind als die bei Grüner befindlichen Gruppen-
darstellungen.
Sig. 5. Persisches Papiermanuskript.
Internationale Sammler-Zeitung.
Hummer 22.
Sig. 2. Egerländer Bauernhochzeit.
Sig. 3. Silhouette. Circa 1780.
Sig. 4. Persisches Papiermanuskript.
rator; 14. die Braufmagd. Die vorleßten Blätter (oon denen die
llummern 10—13 die gleichen Personen, wie 1, 3, 4 und 7, wenn
auch in anderem Kostüm, darstellen) tragen handschriftliche Zusäße,
Verse uon großer Rainität und gehören wohl zu einer anderen Serie.
Was den Darstellungen einen besonderen Reiz verleih', ist
der Umstand, daß kein Geringerer als Goethe sich in außerordent-
licher Weise für die Sitten und Gebräuche der Egerländer inter-
essierte, was wohl auf seine wiederholten Besuche im Egerlande
zurückzuführen ist. Wir wissen, daß der Altmeister den kaiser-
lichen Polizeirat Sebastian Grüner in Eger, den besten Kenner der
Sitten und Gebräuche des Egerländer Volkes, bat, ihm eine Schil-
derung der Eigentümlichkeiten seiner Eandsleute zu geben. Es ist
zwischen beiden lange Jahre teils mündlich, teils schriftlich ver-
handelt worden, bis das intime Interesse, das Goethe an der Sache
nahm, schließlich im Jahre 1825 das heute noch in Weimar befind-
liche prächtige JTlanuskript Grüners zeitigte, das dieser, ehe er es
dem Dichter schenkte, mit acht schönen llliniaturen zieren ließ.
Wenn nun auch die von Graupe angezeigfen vierzehn'Blatt nicht
identisch sind mit den Bildern des unbekannten Kleisters im Grüner-
sehen JTlanuskripf, so läßt sich doch annehmen, daß sie zirka
30—35 Jahre älter sind als jene und ihnen als Vorbilder gedient
haben, zumal sie in ihrer Ratur als Einzeldarstellungen viel minu-
tiöser ausgeführt sind als die bei Grüner befindlichen Gruppen-
darstellungen.
Sig. 5. Persisches Papiermanuskript.