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Aus dieser Schrumpfung des Aufg^benkrelses erklärt sieh
der Verfall der umf^ftgreicten mittelalterlichen Organi-
sation der G&ssenwacht* Sfr ist es nicht erstaunlich, daß
der ^nchtwächter, der Nachfahre des wehai&ften scharwach-
ters, schließlich eine verträumte Jpitzwegfigur geworden
ist.
Die Wün^terturmwache •
Der Versuch, einen wohl bewehrte mittelal terliche Stadt zu
nehmen, ha tte wenig Aussicht auf Erfolg. Allein eine Ober-
rumpelung der Torwache Konnte sie in B^arängnis verset zen.
Für die Stedtverteidigung k:m es d.&ner darauf an, Überfälle
frühzeitig wanrzune h^a. ^n, um wirksame Abwehrma Sn^foen tref-
fen z^i kennen, 7u diesem Zwecke besetzten die mittelalter-
lichen tidte günstig gelegene Türme mit Spihposten(69 ).
Kampf mit der Kirchenbehörde:
In Worms eignete sich Kein Gebäude besser zur Unterhaltung
einer ständigen Turrawache als der Dom* Auf der höchs ten
Stelle der Stadt erbaut, bitten seine Türme einen guten
Rundblick und eine weite Fernsicht.
Solange nun die Interessen der Stadt und die des Besitze re
des Gebäudes gemeinsame waren(7o), stand der Verwendung
des Domren ^la Beobachtungspunkt n chts la ^ege. Dine Än-
derung trat ein. als de Wehrwesen eine städtische Ange-
legenheit wurdet71)• Ohne ^ bedenken, daß die Etadtverteil
.dlgung ja allen Einwohnern zugute kam, setzte die Pfaff-
halt all:e daran, die verhaßten Sthdtlsckieh aus Ihrem Aus-
guck auf dem Dora zu verdringen(72). Der Rat seinerseits war
aber keinesfalls gewillt, eich »ein gutes Recht, einen Wach
posten auf dem Knster zu unterhal ten, nehmen zu lassen.
Er konnte ja auch gornicht niChge ben, ohne Ele Iche rhelt
der St^dt zu beeinträchtigen.
Die Folge ileaea Gegensatzes waren dauernde Keltereien, die
nur zeitweise und befristet beige!agt werden konnten, aber
nie endgültig zur Ruhe kernen. Tatsächlich hatten Biaohof
und Dompropst die Wnsterwache nie für längere Zelt unter-
binden können, wenn auch ule tadt gewisse öeschränkungen
der 8ewegungsfrelhelt ihrer Wächter in Kauf nehmen m&3te*
Gegen ^nde des 14. Jahrhunderts scheint ein Zustand der
Duldung beständen zu haben. Jeder neu bestellte Münster-
Wächter mußte bei seinem Dienstantritt dem Domdech^nten
un bldes Statt gelesen, ohne des Münsters ; chaden ein,
und auszugeklen und niemand, besonders keine Frauen hizm uf-
zuführen* ^enn er Schäden am Münster bemerke, solle er
sie anzeigen(73)*
Im jshre 15o9 hatte der Rat dar Regelung sich zu fügen,
daß jedesmal, *enn ein Wächter Ql den Turm gehe, er den''.;.
Schl isael beim Dechanten holen und beim Verla een wieder
abliefem solle(74).
Bei einer geregelten Durchführung der Wache war das dau-
ernde hin-und Verträgen de3 schlüssele ein recht umständ-
liches Verfahren. Do kam mun 1521 überein, QD, wenn ule".
Dtadt Fehde hätte oder in großer Dörge stünde, der wdeh„r
N nicht n&ch jedem Abstieg de^ Schi Issel abllefern müsse (75)•
Aus dieser Schrumpfung des Aufg^benkrelses erklärt sieh
der Verfall der umf^ftgreicten mittelalterlichen Organi-
sation der G&ssenwacht* Sfr ist es nicht erstaunlich, daß
der ^nchtwächter, der Nachfahre des wehai&ften scharwach-
ters, schließlich eine verträumte Jpitzwegfigur geworden
ist.
Die Wün^terturmwache •
Der Versuch, einen wohl bewehrte mittelal terliche Stadt zu
nehmen, ha tte wenig Aussicht auf Erfolg. Allein eine Ober-
rumpelung der Torwache Konnte sie in B^arängnis verset zen.
Für die Stedtverteidigung k:m es d.&ner darauf an, Überfälle
frühzeitig wanrzune h^a. ^n, um wirksame Abwehrma Sn^foen tref-
fen z^i kennen, 7u diesem Zwecke besetzten die mittelalter-
lichen tidte günstig gelegene Türme mit Spihposten(69 ).
Kampf mit der Kirchenbehörde:
In Worms eignete sich Kein Gebäude besser zur Unterhaltung
einer ständigen Turrawache als der Dom* Auf der höchs ten
Stelle der Stadt erbaut, bitten seine Türme einen guten
Rundblick und eine weite Fernsicht.
Solange nun die Interessen der Stadt und die des Besitze re
des Gebäudes gemeinsame waren(7o), stand der Verwendung
des Domren ^la Beobachtungspunkt n chts la ^ege. Dine Än-
derung trat ein. als de Wehrwesen eine städtische Ange-
legenheit wurdet71)• Ohne ^ bedenken, daß die Etadtverteil
.dlgung ja allen Einwohnern zugute kam, setzte die Pfaff-
halt all:e daran, die verhaßten Sthdtlsckieh aus Ihrem Aus-
guck auf dem Dora zu verdringen(72). Der Rat seinerseits war
aber keinesfalls gewillt, eich »ein gutes Recht, einen Wach
posten auf dem Knster zu unterhal ten, nehmen zu lassen.
Er konnte ja auch gornicht niChge ben, ohne Ele Iche rhelt
der St^dt zu beeinträchtigen.
Die Folge ileaea Gegensatzes waren dauernde Keltereien, die
nur zeitweise und befristet beige!agt werden konnten, aber
nie endgültig zur Ruhe kernen. Tatsächlich hatten Biaohof
und Dompropst die Wnsterwache nie für längere Zelt unter-
binden können, wenn auch ule tadt gewisse öeschränkungen
der 8ewegungsfrelhelt ihrer Wächter in Kauf nehmen m&3te*
Gegen ^nde des 14. Jahrhunderts scheint ein Zustand der
Duldung beständen zu haben. Jeder neu bestellte Münster-
Wächter mußte bei seinem Dienstantritt dem Domdech^nten
un bldes Statt gelesen, ohne des Münsters ; chaden ein,
und auszugeklen und niemand, besonders keine Frauen hizm uf-
zuführen* ^enn er Schäden am Münster bemerke, solle er
sie anzeigen(73)*
Im jshre 15o9 hatte der Rat dar Regelung sich zu fügen,
daß jedesmal, *enn ein Wächter Ql den Turm gehe, er den''.;.
Schl isael beim Dechanten holen und beim Verla een wieder
abliefem solle(74).
Bei einer geregelten Durchführung der Wache war das dau-
ernde hin-und Verträgen de3 schlüssele ein recht umständ-
liches Verfahren. Do kam mun 1521 überein, QD, wenn ule".
Dtadt Fehde hätte oder in großer Dörge stünde, der wdeh„r
N nicht n&ch jedem Abstieg de^ Schi Issel abllefern müsse (75)•