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Die aufgehäuften Schätze und das unübersichtliche Ge-
wimmel konnten allzuleicht zu Zwischenfällen führen oder
bohnapphähne unlocKen. Indern mochte der Pförtner ohpe Un-
terstützung den gesteigerten zöllnerlachen Xontrollpfllch-
ten wohl nicht n&chko&men. uaher wurden an Messetagen die
Zünfte der ^eihe nach zur Verstärkung der ^eche ^ufgebotez
Hoch iw Jahre, 1789 hielt es der ^ t fttr nötig, gelegentllc
des Gedenktages der hundertjährigen Wiederkehr der Zerstö-
rung der mittelalterlichen tbung zu folgen, während des
ganzen Tages, h&tte ^an die 3 Nebentore g^nl cht geöffnet
un^ ule 4 daupttore während des Gottesdienstes geschlos-
sen gehalten , allerdings ohne den Durchgang zu hindern
(141).

§ 18 ^aj^hwen bei Felnd^&f&cir^
Die "ordinäre Hut" und die ^achversthrkungen an Fasttagen
und Messen haben nur einen kleinen Tall der städtischen
Wehrkraft beansprucht. Um einen Eindruck von den äntfal-
tungsmögllchkeiten des ^ormser ^ehrwesena zu gewinnen,
werden wir nun die militärischen ^aßnatmen betrachten, wer
ehe die tadt bei drohender ^einagefahr ergriffen hüte
Keoen der lageren Bedrohung, der die meisten mittelalter-
lichen Städte gelegentlich ausgesetzt waren, hatte Worms
von Zeit zu Zeit eine bedeutende Streitmacht, oft feind-
lich gesinnt, In seine dauern elnzulasaen und zu beherber-
gen. „B handelte' sich um die 3ischof8einrltte(l42).
Infolge der erfolgreichen Versuchs der Stadt, sich der
biocnöfli hen stadtherrschaft zu entledlgon(143), hatten
es die Bischöfe vorgezogen, außerhalb der aufsässigen
ätadt in Dlrmatein(144) oder Ladenburg(i45) 3u residieren.
Indessen leite jeder neugawählte Bischof Vert darauf,
dur h einen feierlichen Einritt in torme und die anschlie-
ßende Huldigung aein& berherrsen^ft zu betonen(146).
DleStadt hstte erfolfloa versucht, diese für Ihr freiatä^-
ütlsc^es ^n^^hen abträgliche Hinrichtung ^bzuach fen(147)«
3ie erreichte jedoch lediglich e^e Beschränkung des bi-
ocnöflichan defolges(148/, welches aufzunehmen sie nicht
verhindern konnte.
Man wulte nie, ob die bischöfliche Streitmacht Frieden
halten oder versuchen würde, die Gelegenheit zur gewalt-
samen *iederaufrichtung der bischöflichen ötad the rraohaft
zu nutzen(149). Die befahr ^ar umso größer, als die bi-
schöfliche rartei e^e starke Sru^pe, die rfaffheit, Inner-
halb der Maiern hatte, welche, 'wie sie Erfahrung lehrte,
von dem Verdacht der hnterhöhluiigddrr städtischen Wehr-
kraft nicht frelzasprechen war.(15&). Hin verabredetes
%u3^^^R3wirkcn das eingerittenen bischöflichen Gefolges,
das zahlreichen, nicht eben wafi&nung&wohnten Anhanges
der Pf&fiheit la der Stadt und einer Truppe außerhalb der );
^auor hätte d^a Gemeinwesen aufs äuser^te gefährden können .
Daher hat*e die tadtragierung für -solche Tage umfangreiche
Slc^erhe Itavorkehrängen aaegea.rbeitet und angewandt.
Diese Einritte sind a, welche den städtischen- 'arteldl-
gungavorkehrun&en &in- doppeltes Gesicht gäben. Durch ihre'
 
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