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BEILAGE III.

Kunstwerke aus den Caracalla-Thermen.

Eine Revision der archäologischen Fund berichte zeigt, dass die Zahl der Kunst-
werke, als deren Fundort sich die Thermen nachweisen lassen, viel geringer ist, als
man gewöhnlich glaubt; zu einem ähnlichen Resultat ist Winnefeld in Bezug auf die
Villa Hadriaus gekommen. Aus älterer Zeit sind wir fast ausschliesslich auf die An-
gaben Aldrovandis angewiesen. Die zahlreichen in Museums-Katalogen oder Guiden
auftauchenden Angaben „si dice trovato alle Tenne di Caracalla", die aber ohne jede
Gewähr sind, mit aufzuführen, wäre eine unnütze Belastung des folgenden Ver-
zeichnisses gewesen1)- Nicht immer ist die Unmöglichkeit so einfach nachzuweisen, wie
für die Bronzethüren im Baptisterium des Lateran, von welchen allgemein behauptet
wird, sie seien aus den Thermen dorthin gebracht, obwohl im ganzen Bau nicht eine
Thüröffhung zu finden ist, für die sie, ihrer Kleinheit wegen, passten!

Ferner ist zu beachten, dass von den Skulpturen, die in neuerer Zeit in den
Thermen aufgestellt sind, manche gar nichts mit dem Gebäude zu thun haben. Die
Thermen sind zeitweise als Magazin für anderwärts gefundene Antiken benutzt worden.
Dies gilt z. B. von den Köpfen des Apollo, Matz-Duhn 232 und des Bacchus, Matz-
Duhn 404, welche beide 1875 mit der Collection Castellani ins Ausland gegangen sind
(der Bacchuskopf ist nach Bobert, Ann. deW Inst. 1875, 34 gefunden „nette vicinanze
di Borna"); dasselbe gilt wahrscheinlich auch von den beiden Stücken 247 (Marsyas-

') Dass der grö'sste Teil der Antiken im Palazzo Farnese ohne Grund als aus den Thermen
stammend erklärt wird, ist oben S. 14 bemerkt. Vgl. noch Beschr. Roms 3,3 S. 421 ff.

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