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Jahn, Otto
Peitho: die Göttin der Überredung : Einladungsschrift zu einem am Geburtstage Winckelmanns den IX December um XI Uhr in der kleineren akademischen Aula von Prof. G. F. Schoemann zu haltenden Vortrag — Greifswald: C. A. Koch's Buchhandlung, 1846

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https://doi.org/10.11588/diglit.49373#0007
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P e i Hi ο,
die Göttin der Ueberredung.
Die Hellenen, welchen jede Kraft der Natur und des
menschlichen Geistes zu einer persönlich wirkenden
Gottheit wurde, verehrten auch den allmächtigen Zau-
ber der Rede als eine Göttin1), welcher sie den ein-
fachen Namen Peitho2) gaben, den Ennius durch
Suada3), Horatius durch Suade la4) wiederzu-
geben suchten.
Als eine mächtige Göttin5), ja als die einzige

1) Vgl. Manso Versuche p. 426 ff. Böckh z. Pindar.
II, 2 p. 322· Winckelmann z. Plut. erot. p. 123 f.
R. Rochette Μ. J. p. 40 f. 262· Engel Kypros II,
p. 331 f. Hpffter Relig. d. Gr. u. R. p. 204 ff.
2) Geber die Bildung des Namens s. Lobeck technol.
p. 317 ff.
3) Cie. Brut. 15, 59. Cat. 14, 50. Quint. II, 15, 14.
Gell. XII, 2, 3. Nach Servius (z. Verg. Aen. I,
720) war Suada ein Name der Venus, „(jliodipsa
eoneiliatio Suada sit“, was auch mit dem Wesen
der Peitho und der ursprünglichen Bedeutung
(suuui’s, vgl. Schmidt de pron. p. 19) übereinstimmt.
Indessen scheint die Uebersetzung des Ennius keinen
Eingang gefunden zn haben; Quintilianus übersetzt
das Griechische Πεζ^ω steif genug durch persua-
dendi dea (X, 1 , 82), Cicero (de orat. III, 34,
138) durch Lepor.
il) Hör. epp. I, 6, 38: Ac bene niunmatum decorat
Suadela Venusque.
5) Aesch. Eumen.885: άλλ’ ει μεν άγνδν εστί ιίαι Πεί-
ρους σέ[3ας. 970: στεογω δ’ ομματα Πεφοΰς. Soph.
fr. 744: δεινόν ζο της Πείρους Λρόο'ωΛον.
1 ’
 
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