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Oper wurde nur im Carneval und bei großen Hoffesten —
dann meist unentgeltlich, indem Billets unter Adeliche und
Bürgerliche, besonders an Fremde vertheilt wurden — gege-
ben ; neben dem Schauspiel machte man auch mit deutschen
Opern einen Anfang d. h. mit Bearbeitungen italiänischer
und französischer, denn deutsche Originalopern hatte man
dort nicht. Was für ein Erfolg war bei dem lebhaften In-
teresse des Publieums in München für das Theater zu erwar-
ten, wenn ein Mann von Mozarts Talent sich der deutschen
Oper widmete. Seeau wendete sich daher an den Bischof
von Chiemsee, der mit ihm über Mozarts Lage sich unterhielt,
mit der Frage: „Wissen Sie nicht, hat denn der Mozart nicht
soviel vom Hause, daß er mit ein wenig Beihülfe hier blei-
ben könnte? ich hätte Lust ihn zu behalten." Worauf der
Bischof ihm antwortete, er wisse es zwar nicht, bezweifle es
aber sehr, indessen dürfe er ihn darüber ja nur befragen. Das
ter stießen in seine Hauskasse. Vom Churfürsten empfängt er jährlich einen
Beitrag von 9000 Gulden. Er nimmt auf, dankt ab, schließt Contracte
mit Individuen beider Gesellschaften und zahlt die Besoldungen derselben
aus. Doch die Tänzer kosten ihm nichts, diese hält der Churfnrst und läßt
sie abwechselnd bei der Oper und deutschen Stücken tanzen. Die größten
Gagen haben Nouseuls und Apelt; die übrigen, da sie fast alle geborne
Münchner sind, erhalten kärgliche Besoldungen; ja die meisten empfangen
monatlich nur 8 oder 12 Gulden." Man kann daraus schließen daß Graf
Seeau nicht geneigt war ohne dringende Veranlassung seine Hauskasse
zum Besten der Kunst anzugreifen. Schröder beklagt sich in einem (nicht
gedruckten) Briefe an Dalberg (29. Jan. 1783) sogar darüber, daß Graf
Seeau vom Souffleur unrechtmäßigerweise sich Abschriften seiner unge-
druckten Stücke zu verschaffen nicht verschmähe, um ihm als Verfasser das
Honorar nicht zu zahlen. Ebenso schreibt Beecke an Dalberg f2l. Febr.
1784): »ll g Ion»t6mp8 cju6 Ur. cts 866NU w'g clsmsnclo 668 0P6-
N6ll68 , j6 Ini lS8 gi N6M868 pgrLe^u'il 68t broegntsnr 6N WU8iHUS.
ös 8ui8 8UIS c;u6 Ur. 66 8663U 6onn6rg 06tt6 piöes eneors ü 6'gu-
tr68 tkägtr68 6t P6utötr6 6N P6U 66 t6MP8 on lajoueru 3Vi6rm6.«
Oper wurde nur im Carneval und bei großen Hoffesten —
dann meist unentgeltlich, indem Billets unter Adeliche und
Bürgerliche, besonders an Fremde vertheilt wurden — gege-
ben ; neben dem Schauspiel machte man auch mit deutschen
Opern einen Anfang d. h. mit Bearbeitungen italiänischer
und französischer, denn deutsche Originalopern hatte man
dort nicht. Was für ein Erfolg war bei dem lebhaften In-
teresse des Publieums in München für das Theater zu erwar-
ten, wenn ein Mann von Mozarts Talent sich der deutschen
Oper widmete. Seeau wendete sich daher an den Bischof
von Chiemsee, der mit ihm über Mozarts Lage sich unterhielt,
mit der Frage: „Wissen Sie nicht, hat denn der Mozart nicht
soviel vom Hause, daß er mit ein wenig Beihülfe hier blei-
ben könnte? ich hätte Lust ihn zu behalten." Worauf der
Bischof ihm antwortete, er wisse es zwar nicht, bezweifle es
aber sehr, indessen dürfe er ihn darüber ja nur befragen. Das
ter stießen in seine Hauskasse. Vom Churfürsten empfängt er jährlich einen
Beitrag von 9000 Gulden. Er nimmt auf, dankt ab, schließt Contracte
mit Individuen beider Gesellschaften und zahlt die Besoldungen derselben
aus. Doch die Tänzer kosten ihm nichts, diese hält der Churfnrst und läßt
sie abwechselnd bei der Oper und deutschen Stücken tanzen. Die größten
Gagen haben Nouseuls und Apelt; die übrigen, da sie fast alle geborne
Münchner sind, erhalten kärgliche Besoldungen; ja die meisten empfangen
monatlich nur 8 oder 12 Gulden." Man kann daraus schließen daß Graf
Seeau nicht geneigt war ohne dringende Veranlassung seine Hauskasse
zum Besten der Kunst anzugreifen. Schröder beklagt sich in einem (nicht
gedruckten) Briefe an Dalberg (29. Jan. 1783) sogar darüber, daß Graf
Seeau vom Souffleur unrechtmäßigerweise sich Abschriften seiner unge-
druckten Stücke zu verschaffen nicht verschmähe, um ihm als Verfasser das
Honorar nicht zu zahlen. Ebenso schreibt Beecke an Dalberg f2l. Febr.
1784): »ll g Ion»t6mp8 cju6 Ur. cts 866NU w'g clsmsnclo 668 0P6-
N6ll68 , j6 Ini lS8 gi N6M868 pgrLe^u'il 68t broegntsnr 6N WU8iHUS.
ös 8ui8 8UIS c;u6 Ur. 66 8663U 6onn6rg 06tt6 piöes eneors ü 6'gu-
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