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Grafen, der auf die Jagd geritten ist, durch ein anonymes
Billet das ihm Basilio zusteckt vor einem Nebenbuhler ge-
warnt, der mit der Gräfin ein Stelldichein verabredet habe;
die Eifersucht, hofft er, soll denselben von der Hochzeit ab-
lenken. Auf der anderen Seite will er ihn dadurch sicher
machen, daß Susanne ihm die erbetene Zusammenkunft im
Garten verspricht; an ihrer Stelle soll dann Cherubin, der
auf Figaros Betrieb noch da geblieben ist, als Mädchen
verkleidet sich einfinden. Der Page kommt um Toilette zu
machen, betrübt zeigt er sein Offieierspatent vor, das ihn
von der Gräfin entfernt, — das man wie sich dabei ergiebt
zu besiegeln vergessen hat — und verräth seine schwär-
merische Verehrung für die Gräfin, die auf einen Augenblick
dadurch gerührt zu werden scheint; plötzlich klopft der Graf,
der in eifersüchtiger Regung gleich wieder umgekehrt ist.
Cherubin flüchtet sich ins Nebenzimmer, das die Gräfin ver-
schließt, und wirft dort während der Graf seine verlegene
Gemahlin mit Fragen bestürmt einen Sessel um; die Gräfin
erklärt hierauf, Susanne sei darin, verbietet aber daß sie heraus-
komme oder auch nur antworte und verweigert dem Grafen den
Schlüssel. In der größten Erbitterung führt dieser, nachdem
er sorgfältig alle Thüren verschlossen hat, die Gräfin mit sich
fort um eine Art zu holen, mit der er die Thür einschlagen
will; Susanne, die während dieser Scene im Alkoven ver-
steckt war, befreit sogleich Cherubin. Weil sonst kein Ent-
kommen möglich ist springt dieser aus dem Fenster in den
Garten und sie geht an seiner Stelle ins Cabinet. Als der
Graf mit der Gräfin zurückkommt, entschlossen Gewalt anzu-
wenden, gesteht sie ihm daß der Page im Nebenzimmer sei,
was ihn in die äußerste Wuth versetzt: da tritt zu beider
Erstaunen Susanne heraus; die Gräfin saßt sich, und die
Frauen erklären ihm nun, man habe ihn nur strafen wollen,
 
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