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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1882-1893(1894)

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II. Hermeskeil
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https://doi.org/10.11588/diglit.43700#0054
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II. Hermeskeil.

A. Grafenwald1).
[1 km östlich von Hermeskeil. Junger Buchenwald, der sich nach Osten zum Thal der Prims gegen
Damfloss hin senkt. Etwa 20 Hügel, die zum Teil schon früher durchwühlt waren. Es wurden deshalb
nur 5 Hügel untersucht.]
Hügel Nr. 1 (Jagen 24).
(Vgl. Korrbl. XII, 44, Sp. 84 f.)
Durchmesser 11,73:10,79 m, höchster Punkt 79 cm über dem nördlichen Fusspunkt.
Der Hügel steigt gleichmässig von allen Seiten nach der Mitte zn an. Der ge-
wachsene Boden liegt 1,16 m unter dem höchsten Punkt. Unregelmässig liegende Feld-
steine von verschiedener Grösse waren in dem Hügel zerstreut (5—20 cm lang). An
einer Stelle waren geringe Kohlenspuren in Höhe des gewachsenen Bodens.
Fast in der Mitte des Hügels stand in 1 m Tiefe eine Urne aus graubraunem
Thon von 20 cm Höhe, der Boden hat 9 cm, der Rand 17 cm, der Bauch an der
weitesten Stelle 23 cm Durchmesser. Das Gefäss ist unverziert, aber geglättet (Taf. III,
Fig. 1, 19171). Die Urne enthielt nichts. Östlich neben der Urne lagen spärliche Eisen-
reste, nördlich ein dünner, sehr zerstörter Bronzearmreif (19173a).
1 m südlich waren Scherben eines zweiten Gefässes von zierlicher Form mit
schmalem Fuss und weit ausladendem Bauch in 71 cm Tiefe. Um den breitesten Teil
des Bauches läuft ein Ziermuster, bestehend aus zwei horizontalen Streifen, zwischen
denen Gruppen von je vier senkrechten Strichen angebracht sind. Die Streifen sind mit
stumpfem Instrument in den weichen Thon eingedrückt (Taf. III, Fig. 2, 19173). West-
lich dicht neben dem Gefäss lag der Rest eines eisernen Messers.
1 m westlich stand in 60 cm Tiefe eine römische Urne aus gelblichem Thon
mit weitem Bauch und engem Hals mit zwei Henkeln (Taf. III, Fig. 3, 19172). Das
Gefäss war umstellt mit hochkant gestellten unbearbeiteten Grauwackensteinen und
scheint auch mit einem solchen ehemals zugedeckt gewesen zu sein. Es enthielt Reste
verbrannter Knochen und den Rest eines eisernen Nagels.
Hügel Nr. 2 (Jagen 25).
(Vgl. Korrbl. XII, 44, Sp. 86.)
Durchmesser 13,80:11,58 m, höchster Punkt 90 cm über dem nördlichen Fusspuukt.
Der Hügel war sicher intakt.
1,50 m südöstlich vom Mittelpunkt stand 1,26 m tief eine sehr zerdrückte Urne.
Ihre Höhe war annähernd 24 cm, der Durchmesser des Bodens beträgt 9 cm, der des

2) Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift XII, 44, Sp. 83 ff.
 
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