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1446.
sere, und sint sere vil lute da hie. und in dem Osterichsen
lande gestorben. Auch, lieben herren, so han ich von myns
herren von Kaczenelnbogen schriber verstanden, der hie by
mir in der herberge ist, das der handel, der mynem herren
zu Sasßen von dem Osterlins Henne widerfaren ist, vaste
swere sij und wisse doch wole, das es uch leit sij und sij
die sache an mynem herrem dem herczogen bracht.
Auch, lieben herren, so sprechent die lute gar sere ubel
von unserm herren dem konige, daz er alles langsam ußrichte
und nichtes fertige, als ich uch muntlich mit mee, wortten wol
sagen wil, als mich got zu uch gehilffet. Dan daz alles nit
zu schriben ist. Auch, lieben herren, so ist hie im lande groß
forcht vor den Torcken, und saget man, es sij iczunt dem
dutschen riche ein groß krieger not, und were nit da. Nit me
zu dieser zijt, dan got der almechtig gebe das ich uch zuhant
alle frisch und gesond finden, Geben zu Wyene uff fritag nach
assumpcionis Marie anno xiiijcxlvt0.
Uwer diener Johannes Bechtenhenne.
* Vergl. Chmel Gesch. Kaiser Friedrichs 2, 316.
126. L>er rath zu Nürnberg bittet den rath zu Frankfurt um nachricht
über den dort stattfindenden tag. 1446 (sabb. post epiph.) ian. 8.
127. Der rath zu Frankfurt antwortet dem rath zu Nürnberg dass der
abgeordnete des königs, bischof Silvester Flieger von Chiemsee, mit
den abgeordneten der knrfürsten über die anerkennung einer der bei-
den päpste verhandele. 1440 ian. 15.
Nuremberg.
Unsere fruntliche willige dinste usw. Als ir uns ge-
schriben hat von des tages wegen, der iczunt bij uns ist etc.,
daz han wir wol verstanden und lassen uwer fursichtikeit
gutlich wissen, daz von des allerdurchluchtigisten fursten und
herren unsers gnedigistcn liebsten herren des Romischen
konges wegen iczunt bij uns ist der erwirdige in got vater
und herre unser gnediger herre von Kemsee, so von unsrer
gnedigen herren der .kurfursten wegen etliche doctores. Und
verneinen nach gemeyner sage daz ir handelunge sij von der
heiigen kirchen sache wegen, also daz unser allergnedigister
herre der Römische konig unsern gnedigen herren die kor-
fursten habe tun furbrengen, wie siner gnaden meynunge sij
an einem der zweyer beiigen vettere der bebste zu halclen
und daz zu offenbaren. Und habe an ire gnaden tun gesyn-
nen, obe sie in den sachen mit sinen königlichen gnaden eins
sin und dem selben babste myde adhereren wullen, und habe
davon antwurt gesonnen. Darumb nu die vorgenanten doctores
iczunt zu Franckfurd sin und sich davon underrett haben.
1446.
sere, und sint sere vil lute da hie. und in dem Osterichsen
lande gestorben. Auch, lieben herren, so han ich von myns
herren von Kaczenelnbogen schriber verstanden, der hie by
mir in der herberge ist, das der handel, der mynem herren
zu Sasßen von dem Osterlins Henne widerfaren ist, vaste
swere sij und wisse doch wole, das es uch leit sij und sij
die sache an mynem herrem dem herczogen bracht.
Auch, lieben herren, so sprechent die lute gar sere ubel
von unserm herren dem konige, daz er alles langsam ußrichte
und nichtes fertige, als ich uch muntlich mit mee, wortten wol
sagen wil, als mich got zu uch gehilffet. Dan daz alles nit
zu schriben ist. Auch, lieben herren, so ist hie im lande groß
forcht vor den Torcken, und saget man, es sij iczunt dem
dutschen riche ein groß krieger not, und were nit da. Nit me
zu dieser zijt, dan got der almechtig gebe das ich uch zuhant
alle frisch und gesond finden, Geben zu Wyene uff fritag nach
assumpcionis Marie anno xiiijcxlvt0.
Uwer diener Johannes Bechtenhenne.
* Vergl. Chmel Gesch. Kaiser Friedrichs 2, 316.
126. L>er rath zu Nürnberg bittet den rath zu Frankfurt um nachricht
über den dort stattfindenden tag. 1446 (sabb. post epiph.) ian. 8.
127. Der rath zu Frankfurt antwortet dem rath zu Nürnberg dass der
abgeordnete des königs, bischof Silvester Flieger von Chiemsee, mit
den abgeordneten der knrfürsten über die anerkennung einer der bei-
den päpste verhandele. 1440 ian. 15.
Nuremberg.
Unsere fruntliche willige dinste usw. Als ir uns ge-
schriben hat von des tages wegen, der iczunt bij uns ist etc.,
daz han wir wol verstanden und lassen uwer fursichtikeit
gutlich wissen, daz von des allerdurchluchtigisten fursten und
herren unsers gnedigistcn liebsten herren des Romischen
konges wegen iczunt bij uns ist der erwirdige in got vater
und herre unser gnediger herre von Kemsee, so von unsrer
gnedigen herren der .kurfursten wegen etliche doctores. Und
verneinen nach gemeyner sage daz ir handelunge sij von der
heiigen kirchen sache wegen, also daz unser allergnedigister
herre der Römische konig unsern gnedigen herren die kor-
fursten habe tun furbrengen, wie siner gnaden meynunge sij
an einem der zweyer beiigen vettere der bebste zu halclen
und daz zu offenbaren. Und habe an ire gnaden tun gesyn-
nen, obe sie in den sachen mit sinen königlichen gnaden eins
sin und dem selben babste myde adhereren wullen, und habe
davon antwurt gesonnen. Darumb nu die vorgenanten doctores
iczunt zu Franckfurd sin und sich davon underrett haben.