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Janssen, Johannes [Editor]
Frankfurts Reichscorrespondenz nebst andern verwandten Aktenstücken von 1376 - 1519 (Band 2,2): Aus der Zeit Kaiser Maximilians I.: 1486 - 1519 — Freiburg im Breisgau, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.22524#0064
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464

1487.

auf dem reichstage erscheine oder sich durch seine anwälte vertreten
lasse; desgleichen an die herzöge Albrecht und Georg von Baiern
und an den [grafen Eberhad] von Wirtemberg, die auch zu der be-
zeichneten zeit persönlich sich einfinden sollen. ..Doch hat die keis.
raay. da zwuschen begert. inne den Sachen nit deste mynner zu han-
clel. Dem bescluss und schigkung der fursten der stette sendebotten
angehangen. Ich getruwe zu gotte, werde nicht furchtpars gehandelt,
dann ich nymant verneine der gelt uszzugeben geneigt sij, versehe
mich auch, nit das der Beyerschen fursten keiner, uszgescheiden
mein herre herczoch Philips, komen." [Nürnberg] 1487 (samszt. noch
Ostern apr. 21.

* Vergl. die schreiben und Werbungen der reichsstände an die benannten dd.
Nürnberg 1487 (freyt. nach dem h. Ostertag) apr. 20 bei Müller 93—95.

634. Ludwig zum Paradise schreibt an den rath zu Frankfurt: „Ich hab uwer
wiszheit schriben mitingelachtem ratslag [no. 630,631] entphangen und
gerne gehört. Hoff zu gott dem almechtigen, der heilige geist hab by uch
und auch hie by uns gewirkt, dann ir, ich und andere eyns willens und ge-
mutts, inne vertruwen, got werde alle sachen woil fugen. Die sachen haben
zu cliesser zijt die gestalt. das unsere gnedigsten und gnetigen herren
- die churfursten und fursten widcler geratslagt, der keis. may. anzu-
sinnen: ,,nochdem hiervor von der keis. may., von innen, wie viel des
kleinen ansclags uffgehaben und wohein daszselb gekert, wissen und
Unterricht zu geben gepetten, daruff noch kein antwort von seiner keis.
may. gefallen, sy noch ire bette, underrichtung und bescheid zu geben.
Und so er die also gebe, nochdem dann diesse woche etliche ire
middechurfursten und fursten, als die bericht, komen werden, wullen
sie sich mit deuselben underridden und ferrer antwort geben." Die
botschaft an den herzog Sigmund von Oesterreich [vergl. no. 633]
sei erst heute ausgeritten: „Mein gnedige herren von Sachssen haben
ire regalia uff montag nehst [apr. 23] entphan°'en. Söst weisz uwer
wiszheit ich nuwe mere nit zu schriben, dann das unsere gnedigsten,
gnedigen herren die churfursten, fursten und alle botschafften derselben
und der stette noch alle eins sein und hoff, sollen also plieben, da-
durch ich hoff die sachen sullen zu gute kommen." [Nürnberg] 1487
(mitw. nach s. Jorgen) apr. 25.

— Uff hüte datum sindt unsere herren die churfursten, fursten und bot-
schafften by ein gewest und hat mein gnediger herre von Mencz den fursten,
auch allen botschalften vorgehalten : ,,das allenthalben inne der stat, uff
dem margtte, was durch die vermelten imme ratte gehandelt werde, ge-
lutruert werde. Uff das solichs vorkomen, so haben sie alle ire rette us
dem ratte gelassen und der keis. may , dem riebe und inne und uns allen
zu gutte geradtsclagt, das ein yeder den rat zu helen bis zu beslosz
dieser sachen geloben sulle." Daruff die fursten botsebafften, auch
wir von den Stetten uns verantwurt, das solichs von uns nit ge-
schehen anders dann by denen, so solichs pillich wissen haben sullen.
Und darnoch also zu halten mynem herren von Mencz gelobt. Desz-
glichen haben sich die fursten etc. auch verantwort und by truwen
zugesagt. Auch ist durch mynen gnedigen herren von Mencz uszge-
drugt, das noch beslosz der sachen ein yeder seinen frunden alle rat-
sclag und nit ee eroffnen möge. Wulte uwer wiszheit ich nit verhalten
uff das uwer wiszheit, abo ich hienoch nit, was gehandelt wurde,
allezijt zu erkennen schriftlich gebe, Ursachen warumb solichs geschee
ein wissen hettet. Doch tun uwer wiszheit ich soveil kunt, das die
sachen noch recht stehen und etliche mittel, der ich nit schriben dare,
vor äugen sein, dadurch groszer beswerung vorkommen werden mochten,
 
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