DIE NAUMBURGER STIFTERFIGUREN
Die Bauzeit des Naumburger Doms fällt in die
erste Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Westchor,
der dem Gesamtbau den Anblick einer doppelchöri-
gen Anlage verleiht, fügt sich, wie er zwischen den
älteren Untergeschossen der beiden flankierenden Türme
hervorspringt, dem Ganzen gut ein (Abb. s. o.). Doch
bildet er nach Entwurf und Ausführung einen in sich
geschlossenen Baukörper. Ein fensterloses Chorquadrat
mit sechsteiligem gotischem Gewölbe, abgeschlossen
durch ein Polygon aus fünf durchfensterten Seiten
des Achtecks mit entsprechendem Rippengewölbe.
Trotz des Gegensatzes der beiden Raumteile im In-
nern — das Geschlossene gegen das Geöffnete, das
Dunklere gegen das Lichte, das tiefer Gelegene gegen
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