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Jantzen, Hans
Die Naumburger Stifterfiguren: Einführung — Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek, Band 44: Stuttgart: Reclam, 1959

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https://doi.org/10.11588/diglit.72931#0043
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keit, den Prälaten sowohl wie den Pfarrern und den
Vikaren, und den Gläubigen jedweden Standes den Gruß
der Liebe in Christo Jesu, unserm Heiland.
Dieweil man bei guten Ansätzen zum Guten stets auf
einen noch besseren Ausgang bedacht sein soll, so erklä-
ren wir (deshalb) der Gesamtheit der Gläubigen, daß
wir — auf Grund einer gemeinsamen Beratung mit un-
sern Mitbrüdern an der Naumburger Kirche und (der
dabei getroffenen) Übereinkunft — zu unser aller Seelen-
heil, der Verstorbenen sowohl wie der Lebenden, mit
dem nachstehenden Dekret einverstanden sind. Wie schon
die ersten Stifter unserer Kirche, deren Namen folgende
sind: Markgraf Hermann, Markgräfin Reglinde, Mark-
graf Eckehard, Markgräfin Ute, Graf Syzzo, Graf Kon-
rad, Graf Wilhelm, Gräfin Gepa, Gräfin Berchtha, Graf
Dietrich (und) Gräfin Gerburch, die auf Grund der er-
sten Stiftung sich das größte Verdienst vor Gott und die
Verzeihung ihrer Sünden verdient haben, so gewiß ist es,
daß die Nachkommenden durch die Freigebigkeit ihrer
Spenden für den Ausbau des Stiftes sich stets verdient ge-
macht haben und (noch) verdient machen. Wir nun, die
danach trachten, das gesamte Werk seiner Vollendung
zuzuführen, nehmen Verstorbene sowohl wie Lebende,
die uns mit reichen Spenden bedacht haben und beden-
ken, in die allgemeine Brudergenossenschaft und die Teil-
habe an den Gebeten vom heutigen Tag ab und fortan
zu getreuer Obhut auf.
Gegeben zu Naumburg, im Jahre der Gnade des Herrn
1249, im 5. Jahre unseres Pontifikats.

DER NAUMBURGER WESTLETTNER

Aus Hans Jantzen, Deutsche Bildhauer des 13. Jh., 1925

Der Lettner steht als quergestellte Trennungswand
zwischen Chor und Mittelschiff, nach dessen Innern er
als Schauseite ausgebildet ist. Er wird in der Mitte durch
ein giebelförmig abgeschlossenes Portalgehäuse durchbro-

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