landwirthschaftlicher Gehofre.
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Kundamenre und ein sicheres Gebinde sind bei unsern ebengenannten Zim-
mern die vorzüglichsien Mittel der Haltbarkeit. Daß das Holzwerk gn
sich selbsi zerstört wird, dauert sehr lange, und es haben deshalb die Ge-
baude von weichem Holze bei Beobachtung einigsr Vorsichtsmaßregeln weit
langere Dauer, als man gemeiniglich glaubt; wobei jedoch noch voraus-
gesetzt wird, daß es zur rechten Jahreszeit gehauen isi, damit es nicht
stockig oder von den Würmern vor der Zeit zernagt werden muß. Wer-
den jene Vorsichtsmaßregeln aber nicht besolgt, so wehrt die innere Stärke
und Dauer des Holzes die baldige Zerstörung der Gebäuds niä)t ab. Jm
Hessischen sindet man Ritterguts-Gebäude von Espenholz, die über 100
Jahre alt sind. Die als Bauholz so verachteten Pappeln, besonders dis
in 25 — 80 Jahren brauchbaren Schwarzpappeln, gewähren eine Dauer
von 50 — 60 Jahren. Ganz besonders empfehlen sich die Pappsln zur
Benutzung als Bretterholz, z. B. zum Belegcn der Futter- und Frucht-
böden, Verschlägen und zu sämmtlichem Behuse, wo die Bretter stets
trocken gehalten werden können.
Eine sehr gcoße Äauverschwendung wird viertens in mehreren Gegen-
den, besonders von den Bauersleuten, dadurch begangen, daß sie bei Fach-
werksgebauden eine ganz unmäßige Menge Holz-anzubringen und darin
einen ordentlichen Staat suchen.
Ersparungen des Maurermaterials werden noch lange nicht sorgfä'ltig
und allgemein gsnug benutzt. Gestakte Wände, aus beiden Seiten mit
gutem Strohlehm gut und dicht verwahrt, gewähren Wärme im Jnnern
der Gebäude und Haltbarkeit in hinreichendem Maaßs, und wenn sie mit
Kalk und Gyps berappt werden, so verlieren sie auch das Unscheinbare.
Große Ersparung der Baukosten ist auch in den meisten Fallen durch das
Ausflechten der Wande der Scheuern, Fouragebehältnisse rc. mit starken
Ruthen zu bewirken. Ihrer Wohlseilheit wegen verdienen die an der
Luft getrockneten Lehmsteine zum Ausmauern der Fachwände besondere
Berücksichtigung, wenn si'e von gutem Lshm gemacht werden, ihren ge-
hörjgen Zusatz von zerhacktem Stroh, Spreu u. dgl. bekommen und das
Einmauern mit Sorgfalt geschieht, so gewähren si'e gesunde Wärme und
lange Dauer. Besser sreilich ist die Anwendung von Lehmpatzen, vermöge
welcher alles Holz, sowohl der innern als äußern Wände, gespart wird.
Jn einigen Gegenden des Anhalt'schen, Sachsens u. a. m. arbeitet man
bereits seit mehreren Menschenaltern und ganz allgemein mit jenem Ma-
teriale aus eben die Weise, wie es anderwärts mit Vruch- oder gebrann-
ten Steinen geschieht. Jhre Dauer ist dann sehr groß; bei Feuersgesahr
gewähren sie noch mehr Sicherheit als die Steinmauern; sie si'nd für dic
Gesundheit vortheilhafter als diese; ziehen keine Fcucbtigkeit aus der
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Kundamenre und ein sicheres Gebinde sind bei unsern ebengenannten Zim-
mern die vorzüglichsien Mittel der Haltbarkeit. Daß das Holzwerk gn
sich selbsi zerstört wird, dauert sehr lange, und es haben deshalb die Ge-
baude von weichem Holze bei Beobachtung einigsr Vorsichtsmaßregeln weit
langere Dauer, als man gemeiniglich glaubt; wobei jedoch noch voraus-
gesetzt wird, daß es zur rechten Jahreszeit gehauen isi, damit es nicht
stockig oder von den Würmern vor der Zeit zernagt werden muß. Wer-
den jene Vorsichtsmaßregeln aber nicht besolgt, so wehrt die innere Stärke
und Dauer des Holzes die baldige Zerstörung der Gebäuds niä)t ab. Jm
Hessischen sindet man Ritterguts-Gebäude von Espenholz, die über 100
Jahre alt sind. Die als Bauholz so verachteten Pappeln, besonders dis
in 25 — 80 Jahren brauchbaren Schwarzpappeln, gewähren eine Dauer
von 50 — 60 Jahren. Ganz besonders empfehlen sich die Pappsln zur
Benutzung als Bretterholz, z. B. zum Belegcn der Futter- und Frucht-
böden, Verschlägen und zu sämmtlichem Behuse, wo die Bretter stets
trocken gehalten werden können.
Eine sehr gcoße Äauverschwendung wird viertens in mehreren Gegen-
den, besonders von den Bauersleuten, dadurch begangen, daß sie bei Fach-
werksgebauden eine ganz unmäßige Menge Holz-anzubringen und darin
einen ordentlichen Staat suchen.
Ersparungen des Maurermaterials werden noch lange nicht sorgfä'ltig
und allgemein gsnug benutzt. Gestakte Wände, aus beiden Seiten mit
gutem Strohlehm gut und dicht verwahrt, gewähren Wärme im Jnnern
der Gebäude und Haltbarkeit in hinreichendem Maaßs, und wenn sie mit
Kalk und Gyps berappt werden, so verlieren sie auch das Unscheinbare.
Große Ersparung der Baukosten ist auch in den meisten Fallen durch das
Ausflechten der Wande der Scheuern, Fouragebehältnisse rc. mit starken
Ruthen zu bewirken. Ihrer Wohlseilheit wegen verdienen die an der
Luft getrockneten Lehmsteine zum Ausmauern der Fachwände besondere
Berücksichtigung, wenn si'e von gutem Lshm gemacht werden, ihren ge-
hörjgen Zusatz von zerhacktem Stroh, Spreu u. dgl. bekommen und das
Einmauern mit Sorgfalt geschieht, so gewähren si'e gesunde Wärme und
lange Dauer. Besser sreilich ist die Anwendung von Lehmpatzen, vermöge
welcher alles Holz, sowohl der innern als äußern Wände, gespart wird.
Jn einigen Gegenden des Anhalt'schen, Sachsens u. a. m. arbeitet man
bereits seit mehreren Menschenaltern und ganz allgemein mit jenem Ma-
teriale aus eben die Weise, wie es anderwärts mit Vruch- oder gebrann-
ten Steinen geschieht. Jhre Dauer ist dann sehr groß; bei Feuersgesahr
gewähren sie noch mehr Sicherheit als die Steinmauern; sie si'nd für dic
Gesundheit vortheilhafter als diese; ziehen keine Fcucbtigkeit aus der