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Maximilian <Römisch-Deutsches Reich, Kaiser, I.>; Schultz, Alwin [Hrsg.]; Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]; Treitzsaurwein, Marx [Bearb.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien): Der Weisskunig — Wien, 6.1888

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Der Weißkunig
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Dritter Theil
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https://doi.org/10.11588/diglit.5732#0336
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306

(foi. 488 a) Wie der jung weyß kunig auf die geselschaft von den pauren zug und

dieselb geselschaft sein nit erwarten wolten.

ls nun der jung weiß kunig mit seinem kriegsfolk nahend an die geselschaft von den
pawrn kam, zoch er auf sy, der maynung, sy anzugreifen und zu schlagen, und er het
sonder guet kriegsvolk bey ime, das auch mit harnasch wol angelegt was. Nun ersachen
die gaishirten dasselb kriegsfolk von ainem hohen gepirg und warnetn die pauren-
geselschaft und zaigten inen an, sy sollen abziechen, sy wurden sonst ubereylt von des
weysen kunigs kriegsfolk, das were wie ain stächler perg. Die geselschaft von den
pauren waren so geschickt, das sy sich in kainen nachtail gebn wolten, (fbl. 488b) und zugen ab; der weiß
kunig zoch inen nach und tet inen ain grosse schand und smach, aber den schaden heten sy mit irer
schicklichayt verhuet.

(foi. 490a) Wie dem jungen weyßen kunig botschaft kam, das sein hauptman ainer
ain slacht gegen der paurengeselschaft gehabt het, und der weyß kunig

zug auf dieselb geselschaft.

15 |®^5pjÄ3e/r®| ls nun der weiß kunig der geselschaft von den pawrn nachzug, wie vor davon geschribn
ist, indem kam dem jungen weisen kunig potschaft von ainer andern weisen geselschaft,
wie sein volk an ainem andern ort von den veinden gros not lidten, auch wie sein haupt-
man ainer ain grosse slacht mit den veinden gehabt het an ainem wald, und dieselb
Schlacht het bey zwo stund geweret, biß doch zuletst het die weiß geselschaft weichen
muessen, dann die weisen fueßknecht weren am ersten ubereilt worden. Also zoch der
weiß (fol. 490b) kunig mit seinem volk ains tails derselben seiner weisn geselschaft zu hilf; aber die veind
erwartetn sein nit, sonder sy zugen zurück. Der weiß kunig schicket ain anzal seins volks in der veind
land, die dann den veindn mit prand und in ander weg vil schaden teten; aber die veind wolten nit weiter
vechten an demselben ort.

(foi. 492 a) Wie ain andere weyße geselschaft an ainem andern ort ainen angrif
teten und durch ir verwarloßung geschlagen wurden.

in andere weise geselschaft versandt sich an ainem andern ort und wolten der gesel-
schaft von den pauren nachziechen und in sy prechen. Aber die hauptleut über dieselb
weiß geselschaft waren des kriegs irrig und nit geniet, machetn ir versamlung langsam
und liesen sich uberfallen, dardurch sy geschlagen wurden in irem leger, und wurden
also von der weisen geselschaft bey tausent erschlagen und kainer gefangen; die andern
von der weisen geselschaft enthielte sich in irem vortail, dardurch die geselschaft von
den pawrn abziechen muessetn.
 
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