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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 15.1894

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Frimmel, Theodor v.: Unveröffentlichte Gemälde aus der Ambrasersammlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.5906#0170
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Theodor von Frimmel. Unveröffentlichte Gemälde aus der Ambrasersammlung.

Auf dem Eise im äussersten Vordergrunde sechs Personen. Links stehen zwei Herren in grauer
und bräunlicher Kleidung. Vor ihnen fährt ein Kind auf einem kleinen Prikslede. Noch weiter
gegen die Mitte zu ein Herr und eine Dame auf Schlittschuhen. Er in schwarzen Pumphosen, grünen
Strümpfen, hellrother Jacke und mit grauem Hut; sie in grauem Kleide mit schwarzen Bändern und
mit hellblaugrünem Hut; die Aermel sind grün. Fast in der Mitte des Vordergrundes ein grau ge-
kleideter Herr auf Schlittschuhen, der einen Stock zum Kolvspiel in den Händen hat. Von der Mitte
gegen rechts schreitet ein dunkelgrau gekleideter Herr.

Weiter nach dem Mittelgrunde zu noch andere Personen auf dem Eise: links ein Bauer auf
Schlittschuhen; die Jacke und die Strümpfe sind blaugrau. Hosen grau, der Gürtel roth. Nach der
Ferne zu werden die Farben undeutlicher. In der Mitte etwa gewahrt man einen laufenden Jungen in
gelben Beinkleidern und grauer Jacke. Noch weiter rückwärts ein Schlittschuhläufer in hellrothen
engen Beinkleidern.

Die Bäume im Vordergrunde sind dunkelbraun, die im Mittelgrunde hellbraun. Ganz rechts, bis
fast an den Vordergrund reichend, ein Bauernhaus mit röthlichen Mauern und verschneitem Dache.
Am entgegengesetzten Ufer und weiter rückwärts niedrige Häuser mit gleichfalls röthlichen Mauern und
schneebedeckten Dächern.

Auf Eichenholz. Breite 0-47, Höhe o-3o. Das Monogramm:

M

Die Erhaltung des Bildes ist insofern eine vorzügliche, als keinerlei störende, wesentliche Ueber-
malungen zu bemerken sind. Dagegen gibt es einige Fehlstellen anzumerken, wie denn auch einige
Pentimenti im Mittelgrunde zu bemerken sind. Durch die obersten Farbenschichten scheinen nämlich
Gegenstände durch, die noch vom Künstler selbst getilgt wurden, z. B. ein Holzhüttchen links am Ufer.
Kleine Fehlstellen, an denen das Brett sichtbar ist, bemerkte ich über der Schulter des Bauers rechts
im Vordergrunde und über der Hauptthür des Hauses rechts, ferner an einem Aste links über dem
Dachfirst und oben, fast mitten, etwa 12 Millimeter vom oberen Rande entfernt.

Stellen, die alt restaurirt sind, finden sich mitten in der Ferne in den Bäumen, in der Nähe des
absteigenden Geästes rechts in halber Höhe und über dem Dach der Holzhütte im Mittelgrunde rechts.

Die Ferne links von der Mitte ist verrieben. Auch anderwärts, besonders rechts in der Luft fehlen
die obersten Farbenschichten.

Der Gesammteindruck wird durch die angegebenen Mängel nur wenig beeinträchtigt.
 
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