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Rudolf Arthur Peltzer.
Fig. II. Hans von Aachen, Selbstporträt.
Stich von H. Hondius.
Verz. II, Nr. 12.
Galerie des Grafen Nostitz erhalten hat. Es ist neuerdings auf Sprangers Namen getauft worden *(Fig. 8).
Die wenigen Bildnisse, die man von Sprangers Hand kennt, lassen jedoch die feine nuancierte Mal-
weise des Nostitzschen Bildes durchaus vermissen. Das Kolorit tritt bei Spranger hinter der Zeichnung
stark zurück. Dagegen zeigt die malerische Behandlung des fraglichen Bildes die größte Ubereinstimmung
mit den besprochenen Porträten von Aachens Hand: den dünnen Farbenauftrag, die braune Untermalung,
den grünlich-braunen Hintergrund, die grünlich-schwärzlichen Schatten im Inkarnat, die freie Behand-
lung der willkürlich gefalteten Halskrause und des schwarzen Wamses. Auch die Dimensionen sind fast
genau dieselben (54x44) wie die des Bilivert- und Toeputbildes. Alle diese drei Bildnisse bekunden
1 Bergner, Verzeichnis der Nostitzschen Gemäldegalerie, Prag 1905, Nr. 208. Vgl. E. Diez in diesem Jahrbuch
XXVIII, S. 135.
Rudolf Arthur Peltzer.
Fig. II. Hans von Aachen, Selbstporträt.
Stich von H. Hondius.
Verz. II, Nr. 12.
Galerie des Grafen Nostitz erhalten hat. Es ist neuerdings auf Sprangers Namen getauft worden *(Fig. 8).
Die wenigen Bildnisse, die man von Sprangers Hand kennt, lassen jedoch die feine nuancierte Mal-
weise des Nostitzschen Bildes durchaus vermissen. Das Kolorit tritt bei Spranger hinter der Zeichnung
stark zurück. Dagegen zeigt die malerische Behandlung des fraglichen Bildes die größte Ubereinstimmung
mit den besprochenen Porträten von Aachens Hand: den dünnen Farbenauftrag, die braune Untermalung,
den grünlich-braunen Hintergrund, die grünlich-schwärzlichen Schatten im Inkarnat, die freie Behand-
lung der willkürlich gefalteten Halskrause und des schwarzen Wamses. Auch die Dimensionen sind fast
genau dieselben (54x44) wie die des Bilivert- und Toeputbildes. Alle diese drei Bildnisse bekunden
1 Bergner, Verzeichnis der Nostitzschen Gemäldegalerie, Prag 1905, Nr. 208. Vgl. E. Diez in diesem Jahrbuch
XXVIII, S. 135.