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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 30.1911-1912

DOI Heft:
I. Teil: Abhandlungen
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Meder, Joseph: Neue Beiträge zur Dürer-Forschung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6177#0200
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Joseph Meder.

Die in Christoph Scheurls Lobrede auf Anton Kreß enthaltene Nachricht, daß Dürer nach Beendi-
gung seiner Lehrzeit bei dem Nachbar Michel Wolgemut Deutschland durchwandert habe, im Jahre
1492 nach Basel und Colmar gekommen und von allen drei Brüdern Schongauers gütig aufgenommen
und freundlich behandelt worden sei. liefert uns ein gesichertes Stück seines Weges: Basel — Colmar.
Der früheste Holzschnitt Dürers, der hl. Hieronymus als Titelblatt zu den Epistolae Sancti Hieronymi,

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Fig. I. Straßenkarte Deutschlands von Georg Glockendon (Ausschnitt).
Wien, Kartenabteilung der Hauslabschen Sammlung des reg. Fürsten von und zu Liechtenstein.

gedruckt in der Offizin des Nikolaus Keßler in Basel, bestätigt jenen Bericht und das Jahr 1492
auf das bestimmteste.

Außerdem ist aus dem W. Imhofschen Inventar vom Jahre 1573/74 zu schließen, daß Dürer 1494
längere Zeit in Straßburg verweilt haben muß. Darauf deuten folgende Eintragungen:

«Ein alter man in ein tefelein, ist zu Straspurg sein meister gewest, auf pergamen» und: « Ein
weibspild auch in ein tefelein, olifarb, so darzu gehört, gemalt zu Straspurg 1494- * Wenn auch das zweite
Inventar vom Jahre 1580 bereits die geänderte Textierung: tltem ein alter mann in einem tefelein von
 
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