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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 30.1911-1912

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I. Teil: Abhandlungen
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Meder, Joseph: Neue Beiträge zur Dürer-Forschung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6177#0208
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Joseph Meder.

Neu» geliebten Frauen oder Fräulein alles Gute zu wünschen, und zwar nicht immer mit den harm-
losen Worten: «hiemit ein gut seligs neues Jahr!» Heitz fügt hinzu, daß diese Poesie ganz besonders
im XV. Jahrhundert und in Nürnberg geblüht zu haben scheint.1 Könnte nicht Dürers Weihnachts-

Fig. 7. Der Liebesantrag (B. 93).

grüß gleichzeitig ein über Geheiß seines Vaters abgesandtes «Klopfan» an Agnes Frey gewesen sein?
Fällt der Christusknabe aber um Weihnachten 1493, dann dürfen wir als Entstehungsort nur mehr
Straßburg annehmen; denn um das Ende dieses Jahres war Dürer sicher nicht mehr in Basel.

Ein anderer Beweis dafür, daß sich Dürer schon vor November 1493 in Straßburg aufhielt, hat
sich erst jüngster Zeit aus einem Artikel Dodgsons ergeben. Dieser hatte im Verein mit Peartree bereits
1906 in der Durer Society IX einen Holzschnitt: Christus am Kreuz mit Maria und Johannes aus dem
Speciale opus missarum publiziert, das am i3. November 1493 in der Offizin des Straßburgers Johann

1 P. Heitz, Neujahrswünsche des XV. Jahrhunderts, Straßburg 1899, S. 5. — Oskar Schade, Klopfan : im Weimarer
Jahrbuch II, 1855.
 
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