Joseph Meder.
Heute haben wir nur mehr die angenehmere Aufgabe, das reiche Material kritischer anzuschauen,
zu ordnen und möglichst zu erweitern, sei es nun direkt durch Heranziehung neuer Blätter oder sei es
durch neue Hinweise auf Dürers geistigen Gewinn, wie er sich in Werken nach seiner ersten Venezianer
Reise offenbarte. Es lohnt sich der Mühe, den heutigen Bestand des Gewonnenen in Kürze zusammen-
zufassen und Lücken auszufüllen mit dem gleichzeitigen Hinweise, daß sich im Laufe der Jahre von
Detailarbeiten gewiß noch manches erwarten läßt.
Im großen und ganzen lassen sich fünf Gruppen zusammenstellen: i. Handzeichnungen auf der
Hinreise, 2. Zeichnungen aus Venedig selbst, 3. Zeichnungen auf der Rückreise, 4. Reflexe in seinen
Fig. 11. Ansicht der Stadt Trient (Abschnitt).
Bremen. Kunslhalle.
Werken, die verloren gegangene Zeichnungen erschließen lassen, 5. Entlehnungen aus italienischen
Stichen, die Dürer damals kennen gelernt hatte.
Aber gerade die stoffliche Behandlung bedingt es, daß diese Reihenfolge nicht immer eingehalten
werden kann, daß Zusammengehöriges vorweggenommen oder an späterer Stelle eingefügt werden muß.
*Wie bei den westlichen Wanderungen, so dient auch hier eine alte Karte, gleichfalls aus dem
Liechtensteinschen Besitz, als aufklärender Behelf über den Weg, den damals der Rompilger, der Kriegs-
mann, der Künstler und Gelehrte und somit auch der nach Venedig wandernde Dürer nehmen mußte.
Obwohl der Abdruck, bis heute ein außerordentlich seltener, dem Papiere nach zu schließen, erst ins
XVI. Jahrhundert fällt, so verdankt der Holzstock selbst seine Entstehung doch dem Ende des XV. So-
wohl der Titel: «Das ist der Rom weg von meilen zu meilen mit punkten verzeichnet von einer stat zu
der andern durch Deutzsche lant», als auch sämtliche nach Rom führende Straßen lassen hierin eine
Heute haben wir nur mehr die angenehmere Aufgabe, das reiche Material kritischer anzuschauen,
zu ordnen und möglichst zu erweitern, sei es nun direkt durch Heranziehung neuer Blätter oder sei es
durch neue Hinweise auf Dürers geistigen Gewinn, wie er sich in Werken nach seiner ersten Venezianer
Reise offenbarte. Es lohnt sich der Mühe, den heutigen Bestand des Gewonnenen in Kürze zusammen-
zufassen und Lücken auszufüllen mit dem gleichzeitigen Hinweise, daß sich im Laufe der Jahre von
Detailarbeiten gewiß noch manches erwarten läßt.
Im großen und ganzen lassen sich fünf Gruppen zusammenstellen: i. Handzeichnungen auf der
Hinreise, 2. Zeichnungen aus Venedig selbst, 3. Zeichnungen auf der Rückreise, 4. Reflexe in seinen
Fig. 11. Ansicht der Stadt Trient (Abschnitt).
Bremen. Kunslhalle.
Werken, die verloren gegangene Zeichnungen erschließen lassen, 5. Entlehnungen aus italienischen
Stichen, die Dürer damals kennen gelernt hatte.
Aber gerade die stoffliche Behandlung bedingt es, daß diese Reihenfolge nicht immer eingehalten
werden kann, daß Zusammengehöriges vorweggenommen oder an späterer Stelle eingefügt werden muß.
*Wie bei den westlichen Wanderungen, so dient auch hier eine alte Karte, gleichfalls aus dem
Liechtensteinschen Besitz, als aufklärender Behelf über den Weg, den damals der Rompilger, der Kriegs-
mann, der Künstler und Gelehrte und somit auch der nach Venedig wandernde Dürer nehmen mußte.
Obwohl der Abdruck, bis heute ein außerordentlich seltener, dem Papiere nach zu schließen, erst ins
XVI. Jahrhundert fällt, so verdankt der Holzstock selbst seine Entstehung doch dem Ende des XV. So-
wohl der Titel: «Das ist der Rom weg von meilen zu meilen mit punkten verzeichnet von einer stat zu
der andern durch Deutzsche lant», als auch sämtliche nach Rom führende Straßen lassen hierin eine