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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 32.1915

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Winkler, Friedrich: Studien zur Geschichte der niederländischen Miniaturmalerei des XV. und XVI. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.6174#0308
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2g6

Friedrich Winkler.

Fig. II. Brüssel, königl. Bibliothek, Cod. 9243: Chroniques de Hainaut, Band II.

15. Miroir d'humilite. 1462 von D. Aubert für Philippe de Croy geschrieben. Valenciennes.1

16. Gebetbuch. Neapel, Archivio di Stato.2

In Wien hat man Gelegenheit, den Stil Vrelants in einem Gebetbuche der Hofbibliothek
(cod. 1987) kennen zu lernen (Figg. i3, 14), das wohl von einem trefflichen Schüler herstammt. In
der Wahl der Farben und besonders in Zeichnung und Farbe des Randschmuckes wird des Meisters
Art treu nachgeahmt. Doch ist der Wert des Büchelchens damit keineswegs richtig gekennzeichnet.
Während das Ornament von Vrelant selbst sein könnte (typisch ist das dunkle Blau mit weißen
Pünktchen auf der Mittelrippe), sind die Figuren schon anders geartet. Dem immer etwas steifen
und ein wenig langweiligen Vrelant möchte man zumal die Erfindung so reizender und durchaus
von den üblichen Darstellungen abweichender Bilder wie der Flucht nach Ägypten und der Ver-

logie de Belgique 1906) hin. Doch halte ich im Gegensatz zu Gheyn mit Durrieu, der den gesamten Schmuck des Gebet-
buches für spanisch hält, das übrige für Arbeit eines spanischen Nachahmers. Vielleicht war die Auferstehung als Einzelblatt
von Vrelant dem Gebetbuche beigefügt worden.

1 Gazette des Beaux-Arts 1900, II, p. 120. — Der erste Band des Werkes ist heute in der Nationalbibliothek in
Madrid; die Miniaturen desselben sind zweifellos von anderer Hand, wie ich glaube, von der des Jean Hennecart.

2 Carta, Manoscr. eposti in Torino 1899, Taf. CI.
 
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