Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 32.1915

DOI Artikel:
Winkler, Friedrich: Studien zur Geschichte der niederländischen Miniaturmalerei des XV. und XVI. Jahrhunderts
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.6174#0313
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Studien zur Geschichte der niederländischen Miniaturmalerei des XV. und XVI. Jahrhunderts.

3oi

Fig. 17. Paris, Bibliotheque Nationale, Ms. franc^is 562, fol. 7,

Unser Meister E hat nun auch eine Gruppe von Handschriften geschmückt, die von Graf
Durrieu als Werke des «Meisters des Goldenen Vließes» zusammengestellt wurde.1 Die Ergebnisse
seien kurz wiederholt. Durrieu schreibt dem Meister zu:

1. Die 14 letzten Miniaturen der «Histoire du bon roi Alexandre». Paris, Sammlung Dutuit

(Petit Palais).

2. 18 Miniaturen der «Conquete de la toison d'or» für Louis de Bruges. Paris, Bibl. Nat.

(ms. fr. 331).

3. Titelminiatur des «Livre des secretes d'Aristote» für Louis de Bruges (Fig. 17). Ebenda

(ms. fr. 562).

4. Die Chronik von Jerusalem. Wien (cod. 2533).2

der zwei Abbildungen ohne Angabe des Aufenthaltsortes in der Revue de l'art ancien et moderne, t. V (1899), p. 206 und
210, gegeben waren. — Auch eine Handschrift der Bibl. de l'Institut in Paris (Abb. A. Laborde, Les manuscrits ä peintures
de la Cite' de Dieu [Socie'te' des Bibliophiles Francais], Taf. XXIX) steht ihm nicht fern.

1 Revue de l'art ancien et moderne 1903, I, 108 ff., mit zahlreichen Abbildungen.

2 Hier liegt wohl ein Irrtum Durrieus vor, der durch die Abbildungen der Chronik im Band XX dieses Jahrbuches
veranlaßt sein mag. In der Tat ähneln die Bilder in Reproduktionen den Werken des Meisters des Goldenen Vließes, in
Wirklichkeit scheinen sie aber älteren Datums zu sein. Es läßt sich nur sagen, daß die zwei Künstler der Handschrift auch
am Gerard de Roussillon (Wien, cod. 2549) beschäftigt waren. Schestag (Jahrbuch der kunsthist. Samml. des Allerh. Kaiser-
hauses XX, 206 f.) hat auf einige Dinge hingewiesen, wonach zwischen den Werkstätten, aus denen die beiden Handschriften
hervorgingen, engste Beziehungen bestanden haben müssen.

Ich kann nicht entscheiden, ob auch Bd. I der «Histoire de Hainaut» (Brüssel, cod. 9242) diesen zwei Künstlern an-
gehört, da der Band bei meinem letzten Aufenthalt in Brüssel, 1912, zur Miniaturenausstellung geliehen war und auf längere
Zeit nicht eingesehen werden konnte. Hingegen schreibe ich mit Sicherheit der Werkstatt der Chronik von Jerusalem die
 
Annotationen