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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 32.1915

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Tietze, Hans: Wolfgang Wilhelm Praemers Architekturwerk und der Wiener Palastbau des XVII.Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.6174#0378
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Hans Tietze.

von Sonderndorf; es führte den Namen des großen Starhembergschen Majoratshauses (zum Unter-
schied von dem kleinen Majoratshaus, dem ehemaligen Windischgrätzschen Freihaus, das Fürst
Georg Adam von Starhemberg 1783 gekauft hatte), bis es um 1800 an den Grafen Nadasdv
gelangte. Uber den Bau des Palastes ist nichts bekannt; vielleicht kann er bald nach der Erwer-
bung angesetzt werden. Um 1784 erfolgten durchgreifende Veränderungen des Inneren, die der
Baumeister Zach leitete; das Außere wurde dadurch nicht berührt.
Fol. 208. Palastfassade. Inschriftkartusche unausgefüllt (Fig. 28).

Das Haus ist das 1857—1860 von Friedrich von Ferstel als Osterreichische Nationalbank um-
gebaute Palais Freiung 2 (Herrengasse 14), das zur fraglichen Zeit dem Grafen Otto Ehrenreich
von Abensberg und Traun gehörte.1 Die Identifikation ergibt sich auf Grund des Stiches bei
Kleiner III, 25.

Fig. 19. Gräfl. Abensberg-Traunsches Schloß in Petronell
(Fol. 201).

Fol. 20g. «Pallaz in Wienn deß hoch- und wolgebohrncn herrn herrn Johann Balthaßer von Hoyos,
graffen zu Guettenstein und Hochcnberg» etc. (Fig. 29).
Dieses Haus befand sich Schenkenstraße 14 und bildete das Eck gegen die Bastei (jetzt
Löwelgasse). 1672 hatte Graf Johann B. Hoyos dieses ehemals Bouquoysche Haus gekauft und
verbaute es mit zwei anderen, schon länger in Hoyosschem Besitz befindlichen Häusern zu einem
neuen Palast.2

Fol. 210. Pallaz in Wienn deß hoch- und wolgebohrnen herrn herrn Ferdinandt Maximilian deß
heil. Rom. reichs grafen von und zu Sprinczenstain und Neuhauß* etc. (Fig. 3o).
Das Palais befand sich in der Wallnerstraße Nr. 3. Den gegen den Kohlmarkt gelegenen
Teil des Grundes erwarb der Landmarschall Ferdinand Maximilian von Sprinzenstein 1658, den
anderen Teil wahrscheinlich 1673 vom Grafen August von Sinzendorff; er begann sogleich mit dem

1 S. «Wiener Zeitung» 1860, Nr. 236; Schimmer, S. 50, Nr. 240; Altertumsverein, a. a. 0., S. LXV11I.

2 S. Schimmer, S. 24, Nr. 49; Altertumsverein, a. a. O., S. LXIV.
 
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