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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 32.1915

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Garber, Josef: Das Haller Heiltumbuch mit den Unika-Holzschnitten Hans Burgkmairs des Älteren
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https://doi.org/10.11588/diglit.6174#0642
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CLXIV

Josef Garber.

dem abentessen; von der stat, do Christus der herr
die acht seine junger sitzen Hess an dem ölperg;
von der stat, do Christus der herr gefangen ward;
von der stat, do sand Peter Malcho das or abslueg;
von der stat, do Christus der herr mit der scharpfen
durnencron gekrönt ward; von dem perg Caluarie,
do Christus der herr gekreuzigt ist worden; von
dem stain, darinn das heilig kreuz gestanden ist;
von dem heiligen grab, darein Christus der herr
gelegt ward; von der stat, do die junger Christi
verporgen lagen, biss das Christus der herr vom todt
erstuend; von der stat, do sand Jacob stuend, do
er sprach, er wolt nit essen, biss der sun des men-
schen vom tod auferstuende, und er was on essen
biss an dem dritten tag; von der stat, do Christus
der herr seinen jungern zwaimal erschien und gieng
ein durch die beslossen thür, des ersten was sand
Thomas nit gegenwurtig aber zu dem andern mal
griff er im in sein heilige wunden; von dem tal
Josaphat; von dem stain, davon Christus der herr
gen himel fuer; von dem perg Sinay; ain subtil
crueifix in ainem fedcrkil, das merklich gross heil-
thumb beruert hat, und zwai stuck plauer seiden,
darinn unsers herrn rock, der zu Cöln in ainem
closter, genant zu den Weyssen Frawen, behalten
wirdet, ob zwainzig jar lang gelegen ist.

. 117 . In diser monstranzen ist heilthumb: zwai
stemlein mit drein scharfen dörnern aus der durnen-
fol. 164 krön Christi, damit Christus der herr gekrönet | ward
und die sein heiligs haubt verwundet und pluetflus-
sig gemacht haben.

.118.1 Diser eisnen ring, dreifach durcheinan-
der geflochten, der das ganz jar offenlich in der
heiligen Capellen hie zu Hall an ainem crueifix hangt
und der aus dem wirdigen closter Hanswigk, zunegst
bei der stat Mecheln in Brabant gelegen, wirdiglichen
hieher gepracht ist, bedeutet uns die durnenkron,
die Christo dem herrn mit den scharpfen dörnern
in sein heiliges haubt gedruckt ward, und ist der-
selb eisnen ring gemacht, gebenedeit und gesegnet

in dem lob, eeren und gedechtnuss der durnenkron
Christi und hat diser ring in demselben closter laut
brief und sigel, so darumb vorhanden sind, an vi]
andechtigen cristenmenschen dise wunderzaichen ge-
wurket, nemlichen: welcher cristenmensch dise eis-
nen krön zu lob, eere und gedechtnuss der durnen
krön und des pittern leiden Christi mit andacht
dreimal nach einander auf sein haubt gesetzt und
also mit derselben eisnen krön sein stiem dreimal
beruert hat und ob er von grossem weetag des
haubts seine sinn, Vernunft und gedechtnuss verlorn
hat gehebt, so ist derselb mensch von dem haubt-
wee widerumb gesund worden, das sich dann gar
oft an vil andechtigen cristenmenschen in demselben
closter und auch in der heiligen Capellen hie zu
Hall erzaigt hat und noch teglichen erzaigt. |

mm

.119. In diser tafeln ist heilthumb von sand fol. 164'
Petern, dem zwelfpoten, und sand Thomasen, dem
zwelfpoten, und ain span von dem holz des heili-
gen kreuz.

1 Der Holzschnitt 1/8 fehlt.

.120. In diser tafeln ist heilthumb: das ist
der form und die färb auch die leng und weite des
rocks Christi, darinn der herr in ains kinds weise
erschinen ist ainem andechtigen priester, ainer kuni-
 
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