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Ludwig von Baldass.
Magdalena in dunkle blaue, braune und schwarze Gewänder gehüllt, zu denen die weißen Kopf-
tücher in lebhaftem Kontrast stehen. Buntere Farben wiegen auf der rechten Hälfte vor. Der vor-
derste Krieger trägt ein gelbes, grüngestreiftes Gewand, blaue Strümpfe und rotgefütterte Schuhe,
der rückwärtige einen grünen Schuppenpanzer, der mit gelben Beschlägen und einem zinnoberroten
Gürtel geziert ist, und eine zinnoberrote Mütze. Der dazwischen stehende Lahme ist einfacher in
Fig. i. Geertgen tot Sint Jans, Ausschnitt aus der heiligen Sippe in der Kirche.
Amsterdam, Rijksmuseum.
einen dunkelblauen Rock und schwarze Strümpfe gekleidet. Der Turban des Hauptmannes und
die lange Hutbinde des rückwärts stehenden Söldners sind wieder weiß. Auffallend fahl und weiß-
lich ist das Inkarnat des Leichnams Christi am Kreuze. Rötliche Flecken zeigen sein Gesicht,
seine Hände und Armgelenke und seine untere Brustpartie. Denselben rötlichen Tönen begegnen
wir in den Gesichtern des Johannes, der Magdalena und des Hauptmannes. Das Inkarnat der
Gesichter ist sehr hell und spielt bei den Frauen ins Weißliche, bei den Männern ins Lichtbräunliche.
In der Landschaft sehen wir bereits eine koloristische Dreiteilung der Gründe. Der Vordergrund ist
in warmes Braun, der Mittelgrund mit seinen Wiesen und Wäldern in sattes Grün und die Ferne
Ludwig von Baldass.
Magdalena in dunkle blaue, braune und schwarze Gewänder gehüllt, zu denen die weißen Kopf-
tücher in lebhaftem Kontrast stehen. Buntere Farben wiegen auf der rechten Hälfte vor. Der vor-
derste Krieger trägt ein gelbes, grüngestreiftes Gewand, blaue Strümpfe und rotgefütterte Schuhe,
der rückwärtige einen grünen Schuppenpanzer, der mit gelben Beschlägen und einem zinnoberroten
Gürtel geziert ist, und eine zinnoberrote Mütze. Der dazwischen stehende Lahme ist einfacher in
Fig. i. Geertgen tot Sint Jans, Ausschnitt aus der heiligen Sippe in der Kirche.
Amsterdam, Rijksmuseum.
einen dunkelblauen Rock und schwarze Strümpfe gekleidet. Der Turban des Hauptmannes und
die lange Hutbinde des rückwärts stehenden Söldners sind wieder weiß. Auffallend fahl und weiß-
lich ist das Inkarnat des Leichnams Christi am Kreuze. Rötliche Flecken zeigen sein Gesicht,
seine Hände und Armgelenke und seine untere Brustpartie. Denselben rötlichen Tönen begegnen
wir in den Gesichtern des Johannes, der Magdalena und des Hauptmannes. Das Inkarnat der
Gesichter ist sehr hell und spielt bei den Frauen ins Weißliche, bei den Männern ins Lichtbräunliche.
In der Landschaft sehen wir bereits eine koloristische Dreiteilung der Gründe. Der Vordergrund ist
in warmes Braun, der Mittelgrund mit seinen Wiesen und Wäldern in sattes Grün und die Ferne