Die correcten Werthe der Farben etc.
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darauf in dem doppelten Volumen destillirten Wassers, das
man in einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes erhält.
Wenn das Wasser zum Kochen kommt, bildet sich ein Nieder-
schlag von Chondrin (Knorpelleim), der einen Theil der Pikrin-
säure mit sich nimmt, und der Rest der pikrinsauren Gallerte
setzt sich natürlich nicht ab. Obgleich allerdings Films hier-
aus mehrere Tage zum Trockenwerden gebrauchen, kann sie
trotzdem noch benutzt werden und trocknet nicht so leicht bei
der Unregelmässigkeit der Oberfläche als die Pikro - Gelatine
mit ihrem Knorpelleim. Eine gewöhnliche lichtempfindliche
Film, aus welcher das Silber mittels Hyposulfit entfernt ist,
färbt sich in Pikrinsäure sehr rasch.
Aurin ist in Lösung überaus unbeständig, dagegen habe
ich das Gegentheil für den Fall festgestellt, dass es sich in
einer Kollodium-Film befindet, welche hinter eine Pikrinsäure-
oder Naphthol-Gelb-Film gebracht wird.
Die Reihe der Leuchtkraft-Werthe für die Farben der
Farbenkarte scheint stark von dem persönlichen Faktor beein-
flusst zu werden. Ich für meine Person habe sie folgender-
massen gefunden: Gelb, Orange, Grün, Roth, Blau und Violett,
wobei das Roth und das Blau gleich stark auftreten. Andere
Beobachter stellten jedoch das Blau selbst noch hinter das
Roth in derselben Anordnung, und ein Künstler, den ich um
seine Meinung befragte, gab die Farben in der Reihenfolge
Gelb, Orange, Roth, Grün, Blau und Violett an, welche An-
ordnung ich dann und wann auch als Grundlage für meine
Resultate benutzte, allein jedoch aus dem einen Grunde, weil
ich nämlich diese Reihenfolge als die schwierigste befand.
Eine andere Anordnung, so etwa .Gelb, Blau, Grün und Roth,
erleichterte die Sache sehr, indem es dabei nicht nöthig
war, soviel vom Blau abzufangen, und deshalb eine reine
Pikrinsäure - Lösung schon allein ausreichte, sie zu
erzielen Ich betrachte eine solche Anordnung mehr als
einen extremen Fall des persönlichen Factors. Indem man
aber das Verhältniss zwischen Pikrinsäure und Aurin oder
Naphthol-Gelb und Aurin verschieden gestaltet, kann jedoch
das doppelte Film-Lichtfilter so adjustirt werden, dass es für
jede beliebige Farbenreihe oder für jede beliebige Platte passt,
welche gegen alle sichtbaren Strahlen empfindlich ist, und so
ist ein grosser Spielraum gegeben.
Als Entwickler benutzte ich Pyro-Soda und Hydrochinon.
Die Expositionszeiten wurden natürlich länger als ge-
wöhnlich gewählt. Vielleicht kann ich am besten einen Begriff
davon geben, durch die Bemerkung, dass bei Verwendung
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darauf in dem doppelten Volumen destillirten Wassers, das
man in einer Temperatur unterhalb des Siedepunktes erhält.
Wenn das Wasser zum Kochen kommt, bildet sich ein Nieder-
schlag von Chondrin (Knorpelleim), der einen Theil der Pikrin-
säure mit sich nimmt, und der Rest der pikrinsauren Gallerte
setzt sich natürlich nicht ab. Obgleich allerdings Films hier-
aus mehrere Tage zum Trockenwerden gebrauchen, kann sie
trotzdem noch benutzt werden und trocknet nicht so leicht bei
der Unregelmässigkeit der Oberfläche als die Pikro - Gelatine
mit ihrem Knorpelleim. Eine gewöhnliche lichtempfindliche
Film, aus welcher das Silber mittels Hyposulfit entfernt ist,
färbt sich in Pikrinsäure sehr rasch.
Aurin ist in Lösung überaus unbeständig, dagegen habe
ich das Gegentheil für den Fall festgestellt, dass es sich in
einer Kollodium-Film befindet, welche hinter eine Pikrinsäure-
oder Naphthol-Gelb-Film gebracht wird.
Die Reihe der Leuchtkraft-Werthe für die Farben der
Farbenkarte scheint stark von dem persönlichen Faktor beein-
flusst zu werden. Ich für meine Person habe sie folgender-
massen gefunden: Gelb, Orange, Grün, Roth, Blau und Violett,
wobei das Roth und das Blau gleich stark auftreten. Andere
Beobachter stellten jedoch das Blau selbst noch hinter das
Roth in derselben Anordnung, und ein Künstler, den ich um
seine Meinung befragte, gab die Farben in der Reihenfolge
Gelb, Orange, Roth, Grün, Blau und Violett an, welche An-
ordnung ich dann und wann auch als Grundlage für meine
Resultate benutzte, allein jedoch aus dem einen Grunde, weil
ich nämlich diese Reihenfolge als die schwierigste befand.
Eine andere Anordnung, so etwa .Gelb, Blau, Grün und Roth,
erleichterte die Sache sehr, indem es dabei nicht nöthig
war, soviel vom Blau abzufangen, und deshalb eine reine
Pikrinsäure - Lösung schon allein ausreichte, sie zu
erzielen Ich betrachte eine solche Anordnung mehr als
einen extremen Fall des persönlichen Factors. Indem man
aber das Verhältniss zwischen Pikrinsäure und Aurin oder
Naphthol-Gelb und Aurin verschieden gestaltet, kann jedoch
das doppelte Film-Lichtfilter so adjustirt werden, dass es für
jede beliebige Farbenreihe oder für jede beliebige Platte passt,
welche gegen alle sichtbaren Strahlen empfindlich ist, und so
ist ein grosser Spielraum gegeben.
Als Entwickler benutzte ich Pyro-Soda und Hydrochinon.
Die Expositionszeiten wurden natürlich länger als ge-
wöhnlich gewählt. Vielleicht kann ich am besten einen Begriff
davon geben, durch die Bemerkung, dass bei Verwendung