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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Eberhard, Gustav: Lichthöfe und lichthoffreie Trockenplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0275

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264 Lichthöfe und lichthoffreie Trockenplatten.
gegeben worden, um jene lästige Erscheinung zu schwächen
oder gar zu verhindern, sie sind aber relativ umständlich aus-
zuführen und der Astronom, der innerhalb einer langen Periode
trüben Wetters eine plötzliche, vielleicht kurze Aufheiterung
des Himmels benutzen muss, kann sich nicht mit einer immer-
hin länger dauernden Vorbereitung seiner Platten abgeben,
wo er schon genügend mit der Vorbereitung zur Exposition
selbst zu thun hat. Man kann sich also denken, dass eine
Platte, welche gleich mit einem Mittel gegen diese Erscheinung
versehen, in den Handel gebracht wird, von grossem Werthe
für derartige Arbeiten ist, und dies bestimmte mich, einige
Versuche mit den nach verschiedenen Principien präparirten,
in letzter Zeit in den Handel gelangten Platten anzustellen.
Da man aber über das Phänomen selbst im Klaren sein
muss, ehe man die Eigenschaften der betreffenden Platten
würdigen kann, und in letzter Zeit Ansichten ausgesprochen
worden sind, die nicht stichhaltig zu sein scheinen, so muss
ich mit einigen Worten die Erscheinung selbst erst besprechen.
Ich wende mich besonders gegen die langen Ausführungen
von H. Krone (Eder’s Jahrbuch 1895, S. 68—99).
Während Eder in klarster Weise die Lichthöfe in solche
eintheilt, welche hervorgerufen werden:
1. durch gewisse Eigenschaften des Objectives (unvoll-
kommener Achromatismus und gewisse Beugungserschei-
nungen),
2. durch Reflexionen beim Durchgang des Lichtes durch
die verschiedenen brechenden Medien einer Platte,
3. durch gewisse Vorgänge in der empfindlichen Schicht
selbst (Handbuch II, S. 90 ff),
fügt Krone noch als neue hinzu, solche, die hervorgerufen
werden:
4. durch Reflexion von der Rückwand hinter der Platte,
5. durch Reflexion von der Oberfläche der lichtempfindlichen
Schicht,
ja er versucht jene unter 3 subsummirten Vorgänge geradezu
mit letzteren zu erklären. Es ist nun allerdings theoretisch
nicht zu bezweifeln, dass sowohl das Licht, welches von der
Emulsionsschicht in die Camera und von da wieder auf die
Schicht reflectirt wird, und auch das Licht, welches durch die
Platte geht und von der Cassettenwand zurückgestrahlt wird,
einen Einfluss auf die Platte haben wird, diese Wirkungen
sind aber von einer sehr anderen Grössenordnung, als die,
welche wir wirklich in Gestalt der Lichthöfe wahrnehmen, sie
rufen anderntheils aber auch ganz andere Erscheinungen hervor.
 
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