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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Andresen, Momme: Ein neuer Diazotypprocess
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Eberhard, Gustav: Lichthöfe und lichthoffreie Trockenplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0274

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Lichthöfe und lichthoffreie Trockenplatten.

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durch langsames Hinzufügen von 10 g reiner Salzsäure (spee.
Gewicht 1,19) gelöst. Alsdann wurden unter Umrühren noch
40 g dieser Salzsäure hinzugegeben und der entstandene Brei
von salzsaurem Naphthylamin unter fortwährendem Rühren —
zum Schluss, indem man einige Stückchen Eis direct in die
Masse gibt — auf 5 Grad C. abgekühlt. Darauf trug ich
10 g Natriumnitrit (ca. 96 proc.) in Substanz unter kräftigem
Rühren ein und erhielt in wenig Minuten ohne Gasentwicklung
eine gelblich gefärbte Lösung der- Diazoverbindung, welche
nun durch ein Faltenfilter in eine mit Eis vorher abgekühlte
Entwicklungsschale filtrirt wurde. Auf dieser eiskalten Lösung
liess ich photographisches Rohpapier kurze Zeit schwimmen
(ca. 15 Seeunden) und trocknete die sensibilisirten Papiere, im
Dunkeln frei aufgehängt, an der Luft. Negative von mittlerer
Dichtigkeit erforderten in der Sonne 2—3, im zerstreuten
Tageslichte 8 bis 12 Minuten Belichtungszeit. Das Bild zeigt
sich nach dem Copiren schwach braun, auf gelblichem Grunde.
Ich entwickelte mit Vortheil durch Baden der Copien in einer
10 — 20 proc. Lösung von doppelt geschmolzenem essigsauren
Natron. Nachher wurde kurze Zeit gewässert.
ß-Naphthylamin ergab Bilder von braunrother Farbe,
während die mit tz-Naphthylamin erzeugten Abdrücke ein
bräunliches Grau zeigten, welches sich dem üblichen Photo-
graphieton nähert.
Das neue Verfahren ist der Actiengesellschaft für Anilin-
fabrikation in mehreren Ländern durch Patente geschützt
worden.
-'AG'-
Lichthöfe und lichthoffreie Trockenplatten.
Dr. G. Eberhard in Gotha.
Äusser den Photographen, die sich mit der Aufnahme von
Landschaften und Interieurs beschäftigen, wird wohl Niemand
durch Lichthofbildung so stark gestört, wie gerade der Astronom.
Schwache Sterne in der Nähe von hellen zu photographiren,
ist nahezu unmöglich wegen dieses Phänomens. Die ganze
Ausdehnung eines kosmischen Nebels und die gleichzeitige
gute Durchbildung seiner hellsten Partien auf einer Platte
zu erhalten, ist nicht ausführbar, denn exponirt man so lange,
um die erstere zü erhalten, so haben die letzteren infolge von
Lichthofbildung ganz andere Formen angenommen, bedecken
auch grosse Theile. Nun sind zwar eine Anzahl Mittel an-
 
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