Bedingungen, um eine richtige Expositionszoit zu erlangen. 313
In dieser letzten Anstalt, welche der Fotoincisione zur
Vervielfältigung ihrer Druckcliches zugetheilt ist, werden auch
kunstgewerbliche Arbeiten in grossem Maassstabe producirt.
Es dürfte nicht ohne Interesse sein, hier beiläufig zu erwähnen,
dass aus dieser Anstalt vor kurzem eine galvanische Eeproduction
von ungewöhnlichen Dimensionen hervorging, wie sie wohl
bisher noch nicht in Galvanoplastik hergestellt wurde. Es
ist dies eine Statue von sieben Meter Höhe, welche den
heiligen Fidelius darstellt, und auf dem Volksthurm in Palazzolo
sulf Oglio Aufstellung finden wird.
•-»«<- •-
Welche Bedingungen sind erforderlich,
um eine richtige Expositionszeit zu erlangen.
Von Th. J. Placzek in Wien.
Die genaue Expositionszeit ist unbedingt nöthig, wenn
man eine gute Matrize erlangen will, da man mit einer zu
kurz oder zu lang belichteten Platte Experimente anstellen
muss, welche mit viel Zeit und Mühe verbunden sind.
Bei manchen Platten ist jedoch jede Mühe umsonst, man
muss sie als unbrauchbar bei Seite legen und ist Geld, Zeit
und Mühe umsonst verbraucht worden.
Dass solche Fehlresultate sehr oft vorkommen, ist durch-
aus nicht zu wundern, da man, wenn man richtig „exponiren“
will, viele Factoren berücksichten muss.
Als Hauptfactor ist die Intensität des Lichtes zu be-
trachten. Die Schwankungen des Sonnen- und blauen Himmels-
lichtes sind zu den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten
grösser, als man vermuthen würde, ist doch das Sonnenlicht
zur Mittagszeit im Sommer 5 mal chemisch wirksamer als im
Winter; um 8 Uhr Vormittags ist der Unterschied noch be-
deutend grösser, da das Licht im Winter 22 mal schwächer
ist als im Sommer zur selben Stunde.
Solchen Schwankungen ist das blaue Himmelslicht nicht
ausgesetzt, es ist zur Mittagszeit nur 1,6 mal im Winter
schwächer als im Sommer. Vormittags ist auch beim blauen
Himmelslicht der Unterschied grösser, doch nicht so gross,
wie beim directen Sonnenlicht, da es um 8 Uhr Vormittags
ca. 10 mal im Winter schwächer ist als im Sommer.
Aus obigem Beispiel kann man gleich eine nützliche An-
wendung in der Photographie machen, wenn man den Unter-
schied des Sonnen- und blauen Himmelslichtes zu den ver-
In dieser letzten Anstalt, welche der Fotoincisione zur
Vervielfältigung ihrer Druckcliches zugetheilt ist, werden auch
kunstgewerbliche Arbeiten in grossem Maassstabe producirt.
Es dürfte nicht ohne Interesse sein, hier beiläufig zu erwähnen,
dass aus dieser Anstalt vor kurzem eine galvanische Eeproduction
von ungewöhnlichen Dimensionen hervorging, wie sie wohl
bisher noch nicht in Galvanoplastik hergestellt wurde. Es
ist dies eine Statue von sieben Meter Höhe, welche den
heiligen Fidelius darstellt, und auf dem Volksthurm in Palazzolo
sulf Oglio Aufstellung finden wird.
•-»«<- •-
Welche Bedingungen sind erforderlich,
um eine richtige Expositionszeit zu erlangen.
Von Th. J. Placzek in Wien.
Die genaue Expositionszeit ist unbedingt nöthig, wenn
man eine gute Matrize erlangen will, da man mit einer zu
kurz oder zu lang belichteten Platte Experimente anstellen
muss, welche mit viel Zeit und Mühe verbunden sind.
Bei manchen Platten ist jedoch jede Mühe umsonst, man
muss sie als unbrauchbar bei Seite legen und ist Geld, Zeit
und Mühe umsonst verbraucht worden.
Dass solche Fehlresultate sehr oft vorkommen, ist durch-
aus nicht zu wundern, da man, wenn man richtig „exponiren“
will, viele Factoren berücksichten muss.
Als Hauptfactor ist die Intensität des Lichtes zu be-
trachten. Die Schwankungen des Sonnen- und blauen Himmels-
lichtes sind zu den verschiedenen Tages- und Jahreszeiten
grösser, als man vermuthen würde, ist doch das Sonnenlicht
zur Mittagszeit im Sommer 5 mal chemisch wirksamer als im
Winter; um 8 Uhr Vormittags ist der Unterschied noch be-
deutend grösser, da das Licht im Winter 22 mal schwächer
ist als im Sommer zur selben Stunde.
Solchen Schwankungen ist das blaue Himmelslicht nicht
ausgesetzt, es ist zur Mittagszeit nur 1,6 mal im Winter
schwächer als im Sommer. Vormittags ist auch beim blauen
Himmelslicht der Unterschied grösser, doch nicht so gross,
wie beim directen Sonnenlicht, da es um 8 Uhr Vormittags
ca. 10 mal im Winter schwächer ist als im Sommer.
Aus obigem Beispiel kann man gleich eine nützliche An-
wendung in der Photographie machen, wenn man den Unter-
schied des Sonnen- und blauen Himmelslichtes zu den ver-