314 Bedingungen, um eine richtige Expositionszeit zu erlangen.
schiedenen Jahreszeiten betrachtet und ist es daher leicht
erklärlich, dass z. B. eine Portraitaufnahme im Winter in der
Sonne viel besser gelingen wird, als im Sommer, da die
Helligkeit des von der Sonne beleuchteten Theils des Gesichtes
im Verhältniss zur Schattenseite um 12 Uhr nur wie 1,6:1
steht, im Sommer dagegen wie 5:1.
Im Winter ist daher das Negativ auch in den Schatten-
partien gut durchgearbeitet, ohne dass die Lichtseiten besonders
zu sehr gedeckt werden.
Tm Sommer wird es nicht recht gelingen, in der Sonne
gute Portraitaufnahmen zu machen, da man entweder nur
glasige Schatten bei guten Lichtern oder umgekehrt, verbrannte
Lichter bei guter Schattenzeichnung bekommt.
Den gleichen Effect wie im Winter kann man auch im
Sommer erreichen, wenn man zwischen 6 — 7 Uhr Vormittags
oder 5 — 6 Uhr Nachmittags in der Sonne photographirt, da
um diese Zeit das Sonnenlicht im Verhältnisse zum blauen
Himmelslicht keine zu grossen Contraste aufweisst.
Um eine gute Aufnahme machen zu können, gehört auch
dazu, die verschiedene Wirksamkeit der Blenden zu kennen,
um die Expositionszeit richtig beurtheilen zu können. Wie
bekannt, drückt man das Verhältniss des Blendendurchmessers
zur Brennweite in Form eines Bruches aus, indem man die
Brennweite (Focus = f) als Zähler nimmt und das Verhältniss
des Blendendurchmessers zur Brennweite als Nenner darunter-
setzt, z. B. fl36, d. h. der Blendendurchmesser beträgt den
36. Theil der Brennweite.
Da bei Benutzung von kleinen Blenden die Schärfe und
Tiefe des Bildes, sowie eine correcte Randzeichnung erreicht
wird, so ist man stets bestrebt, möglichst klein abzublenden;
dabei wird aber auch die Helligkeit und daher auch die
Expositionszeit beeinflusst.
Wäre mit einem Antiplanet bei voller Oeffnung (f/5) die
Expositionszeit eine Secunde, so ist bei Anwendung einer
Blende die Helligkeit des Objectivs nur ca. ’/60 im Ver-
gleiche mit der vollen Oeffnung, daher wäre ca. 50 mal länger
zu belichten.
Bedenkt man noch, dass auch die Plattensorten eine ver-
schiedene Empfindlichkeit haben, welche meistens in Graden
nach Warnerke’s Sensitometer ausgedrückt wird (z. B. nasse
Collodionplatte bei 10 Grad ist ca. 40 mal unempfindlicher
als S chle us sn er-Platte, welche ca. 24 Grad besitzt) und
auch die Objecte selbst nicht gleich sind, so wird man leicht
schiedenen Jahreszeiten betrachtet und ist es daher leicht
erklärlich, dass z. B. eine Portraitaufnahme im Winter in der
Sonne viel besser gelingen wird, als im Sommer, da die
Helligkeit des von der Sonne beleuchteten Theils des Gesichtes
im Verhältniss zur Schattenseite um 12 Uhr nur wie 1,6:1
steht, im Sommer dagegen wie 5:1.
Im Winter ist daher das Negativ auch in den Schatten-
partien gut durchgearbeitet, ohne dass die Lichtseiten besonders
zu sehr gedeckt werden.
Tm Sommer wird es nicht recht gelingen, in der Sonne
gute Portraitaufnahmen zu machen, da man entweder nur
glasige Schatten bei guten Lichtern oder umgekehrt, verbrannte
Lichter bei guter Schattenzeichnung bekommt.
Den gleichen Effect wie im Winter kann man auch im
Sommer erreichen, wenn man zwischen 6 — 7 Uhr Vormittags
oder 5 — 6 Uhr Nachmittags in der Sonne photographirt, da
um diese Zeit das Sonnenlicht im Verhältnisse zum blauen
Himmelslicht keine zu grossen Contraste aufweisst.
Um eine gute Aufnahme machen zu können, gehört auch
dazu, die verschiedene Wirksamkeit der Blenden zu kennen,
um die Expositionszeit richtig beurtheilen zu können. Wie
bekannt, drückt man das Verhältniss des Blendendurchmessers
zur Brennweite in Form eines Bruches aus, indem man die
Brennweite (Focus = f) als Zähler nimmt und das Verhältniss
des Blendendurchmessers zur Brennweite als Nenner darunter-
setzt, z. B. fl36, d. h. der Blendendurchmesser beträgt den
36. Theil der Brennweite.
Da bei Benutzung von kleinen Blenden die Schärfe und
Tiefe des Bildes, sowie eine correcte Randzeichnung erreicht
wird, so ist man stets bestrebt, möglichst klein abzublenden;
dabei wird aber auch die Helligkeit und daher auch die
Expositionszeit beeinflusst.
Wäre mit einem Antiplanet bei voller Oeffnung (f/5) die
Expositionszeit eine Secunde, so ist bei Anwendung einer
Blende die Helligkeit des Objectivs nur ca. ’/60 im Ver-
gleiche mit der vollen Oeffnung, daher wäre ca. 50 mal länger
zu belichten.
Bedenkt man noch, dass auch die Plattensorten eine ver-
schiedene Empfindlichkeit haben, welche meistens in Graden
nach Warnerke’s Sensitometer ausgedrückt wird (z. B. nasse
Collodionplatte bei 10 Grad ist ca. 40 mal unempfindlicher
als S chle us sn er-Platte, welche ca. 24 Grad besitzt) und
auch die Objecte selbst nicht gleich sind, so wird man leicht