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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Aarland, Georg: Betrachtungen über Linien- und Kornraster
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Hertzka, Adolf: Fehlerscheinungen beim Verarbeiten von Gelatinetrockenplatten
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0050

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Fehlerscheinungen beim Verarbeiten etc.

im Buchdruck grosse Schwierigkeiten mache, weil es sich
leicht mit Farbe vollsetze und bald verschmierte Drucke liefere“.
Dahingegen bin ich mit den Schlussworten dieses Artikels
vollständig einverstanden, worin es heisst: „aber ohne
Zweifel wird das Verfahren in der Zukunft grosse
Bedeutung erlangen“.
Es sollte mich freuen, wenn ich hierdurch die Anregung
gegeben hätte, speciell diesem Verfahren wieder mehr Auf-
merksamkeit zu widmen. Mit einiger Ausdauer wird man
gewiss Mittel und Wege finden, den Process zu vereinfachen,
und wenn die Preise für diese Erzeugnisse vielleicht auch
nicht so heruntergedrückt werden können, wie es trauriger-
weise bei der gewöhnlichen Autotypie der Fall ist, nun, so
wird dieses schöne Verfahren dann am Platze sein, wo es
sich um eine wirklich noble Publication handelt.
-•——*-
Fehlersclieinungen beim Verarbeiten von
Gelatinetrockenplatten.
Von Adolf Hertzka in Dresden.
Durch Fehler lernen wir; denn wenn die Materie, die als
Grundlage für unsere Arbeiten dient, stets mit grösster
Gleichmässigkeit das gewünschte Resultat gibt, wird wohl
schwerlich für den Practiker, der mit des Tages Arbeiten
überhäuft ist, Veranlassung vorliegen, diese Materie ihrem
Verhalten nach von verschiedenen Seiten eingehend zu unter-
suchen. Dass wir in der Gelatinetrockenplatte, die ohne
Zweifel die Grundlage der heutigen Photographie bildet, nicht
eine solche Materie besitzen, bei der wir mit Zuversicht das
erhoffte Resultat voraussagen können, steht äusser Zweifel;
keinesfalls wollen wir aber diesen Umstand der Gelatine-
trockenplatte zum Nachtheil anrechnen, denn selbst beim nassen
Verfahren, wo doch der Photograph sein eigener Fabrikant
war, wo alles von der Sorgsamkeit und Reinlichkeit seiner
eigenen Operationen abhing, wollte es zur hellsten Ver-
zweiflung des Rathlosen manchmal auch nicht stimmen.
Durch Fehler lernen wir! Allenfalls hat dieser alte Satz'
seine Richtigkeit; denn das Bestreben, Fehler zu vermeiden,
zwingt uns, auftretende näher zu untersuchen, die Modalitäten
kennen zu lernen, durch welche sie begünstigt werden,
die Eigenschaften des Stoffes im Allgemeinen zu studiren,
damit wir auf Grund dieser Erfahrungen und Beobachtungen
 
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