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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Belitski, Ludwig: Lichthöfe im Atelier
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Gifford, J.W.: Die correcten Werthe der Farben in der Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0187

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Die correctcn Werthe der Farben eto.

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wickelt, wie bei jeder gewöhnlichen Platte und entfernt das
gelbe Häutchen erst nach der Entwickelung beim Waschen
der Platte vor der Fixage. Entwickelt man mit einem orga-
nischen alkalischen Entwickler, was ich bei diesen Platten
empfehlen möchte, so wird der Entwickler während des Ent-
wickelns roth gefärbt, weil Aurin in alkalischen Flüssigkeiten
löslich ist, aber die Entwickelung selbst wird dadurch in
keiner Weise verändert; nur beim Nachsehen, ob die gehörige
Kraft erreicht ist, wird man die dunkelrothe Farbe mit in
Betracht ziehen müssen. Beim Abwaschen des Entwicklers
löst sich die Collodionhaut meistens schon von selbst von der
Platte oder lässt sich leicht mit dem Finger abwischen. Der
Farbstoff, welcher die Bromsilbergelatine-Schicht durchdrungen
hat, ist leicht und schnell durch Waschen oder Wässern mit
der Schicht nach unten zu entfernen, und nach dem Fixiren
unterscheidet sich die Farbe der Platte nicht von einer ge-
wöhnlichen.
Es ist nicht in Abrede zu stellen, dass der rothe Farbstoff
und die Collodionhaut eine unangenehme Zugabe bei der
Arbeit sind, dafür aber entschädigen die vorzüglichen Resultate,
die solche Platten in vielen Fällen der täglichen Praxis geben,
wo es sich um Aufnahme grosser Lichtkontraste dicht neben
einander handelt. Dahin gehören äusser Interieur-Aufnahmen
gegen helle Fenster Aufnahmen von sonnenbeleuchteten hellen
Gebäuden, Landschaften mit leicht verästeltem Laubwerk und
Bäumen gegen den hellen Himmel und im Atelier, helle Kleider,
besonders weisse Blousen und grosse Kragen, und endlich
Copien von Schriften und Linienzeichnungen aller Art auf
weissem Grunde. Die schön nüancirten Falten und Stickereien
auf hellen Kleidern und die scharfen schleierfreien Linien bei
Copien von Schriften und Strichzeichnungen sind mit gewöhn-
lichen Trockenplatten nicht zu erzielen und somit glaube ich,
den Praktikern der Lichtbildnerei einen Dienst zu erweisen,
wenn ich sie hierdurch auf den vielfachen Nutzen, welchen
lichthoffreie Platten auch im Atelier gewähren, aufmerksam
mache.

Die correcten Werthe der Farben in der Photographie.
Von J. W. Gifford.1)
Die Physiker sind sich längst darüber klar geworden,
dass die Farben eines reinen Spectrums sich materiell sehr

1) Nach „The photogr. Journal“ 1895.
 
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