14 Fluorescenz und. Verbindungsspectra organischer Dämpfe.
eine prächtige Thermoluminescenz zeigen, so spielt hier die
Chemiluminescenz eine wesentliche Rolle.
Während in diesen Fällen der Zusatz einer kleinen Menge
eines Körpers zu einem anderen seine Leuchtfähigkeit be-
deutend steigert, wird in andern Fällen dieselbe dadurch
bedeutend herabgedrückt event. vernichtet, so leuchtet reines
ZnSOi hell weiss, nach Zusatz von Spuren von NiSOi aber
nicht mehr. Diese doppelte Wirkung von Zusätzen spielt
bei der Herstellung schön leuchtender Substanzen eine grosse
Rolle.
--
Fluorescenz und Verbindungsspectra organischer
Dämpfe.
Von E. Wiedemann und Gr. C. Schmidt in Erlangen.
Bei der Untersuchung von Dämpfen reiner Substanzen hatte
man (E. v. Lommel) bisher nur bei Jod eine Fluorescenz
nachweisen können. Neue Untersuchungen zeigten uns diese
Erscheinung bei den Dämpfen der folgenden zahlreichen or-
ganischen Substanzen (die Fluorescenzfarbe ist in Klammer
beigesetzt).
Reten (schwach dunkelblau); Phenantren (prächtig
blau violett); Anthracen (intensiv blau); Anthrachinon
(blau); Chrysen (sehr schwach blau); Naphthalin (sehr
schwach violett); Naphthazarin (prachtvoll rothbraun).
Die Emissionsspectra sind gegen die Absorptions-
sp ectra verschoben, und zwar entsprechend der Stokes'sehen
Regel nach dem weniger brechbaren Ende des Spectrums.
Wir haben also in den hier auftretenden Spectren organischer
Dämpfe Fluorescenzspectra im gewöhnlichen Sinne des
Wortes: Spectra, welche nicht dem Maximum der Ab-
sorptionsstreifen entsprechen.
Spectra organischer Dämpfe unter dem Einfluss elek-
trischer Entladungen, Elektroluminescenzspectra, waren
bisher noch nicht beobachtet; wir haben gefunden, dass auch
zahlreiche organische Dämpfe bei passender Anordnung in
Entladungsrohren mit bestimmten von Substanz zu Substanz
sich ändernden Farben und Spectren leuchten.
Die beobachteten Elektroluminescenzspectren sind
Verbindungsspectren der Dämpfe, sie rühren nicht etwa von
einer Chemiluminescenz her, sonst müssten die Kohlenstoff-
spectren auftreten. Dafür, dass sie den Molecülen selbst zu-
eine prächtige Thermoluminescenz zeigen, so spielt hier die
Chemiluminescenz eine wesentliche Rolle.
Während in diesen Fällen der Zusatz einer kleinen Menge
eines Körpers zu einem anderen seine Leuchtfähigkeit be-
deutend steigert, wird in andern Fällen dieselbe dadurch
bedeutend herabgedrückt event. vernichtet, so leuchtet reines
ZnSOi hell weiss, nach Zusatz von Spuren von NiSOi aber
nicht mehr. Diese doppelte Wirkung von Zusätzen spielt
bei der Herstellung schön leuchtender Substanzen eine grosse
Rolle.
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Fluorescenz und Verbindungsspectra organischer
Dämpfe.
Von E. Wiedemann und Gr. C. Schmidt in Erlangen.
Bei der Untersuchung von Dämpfen reiner Substanzen hatte
man (E. v. Lommel) bisher nur bei Jod eine Fluorescenz
nachweisen können. Neue Untersuchungen zeigten uns diese
Erscheinung bei den Dämpfen der folgenden zahlreichen or-
ganischen Substanzen (die Fluorescenzfarbe ist in Klammer
beigesetzt).
Reten (schwach dunkelblau); Phenantren (prächtig
blau violett); Anthracen (intensiv blau); Anthrachinon
(blau); Chrysen (sehr schwach blau); Naphthalin (sehr
schwach violett); Naphthazarin (prachtvoll rothbraun).
Die Emissionsspectra sind gegen die Absorptions-
sp ectra verschoben, und zwar entsprechend der Stokes'sehen
Regel nach dem weniger brechbaren Ende des Spectrums.
Wir haben also in den hier auftretenden Spectren organischer
Dämpfe Fluorescenzspectra im gewöhnlichen Sinne des
Wortes: Spectra, welche nicht dem Maximum der Ab-
sorptionsstreifen entsprechen.
Spectra organischer Dämpfe unter dem Einfluss elek-
trischer Entladungen, Elektroluminescenzspectra, waren
bisher noch nicht beobachtet; wir haben gefunden, dass auch
zahlreiche organische Dämpfe bei passender Anordnung in
Entladungsrohren mit bestimmten von Substanz zu Substanz
sich ändernden Farben und Spectren leuchten.
Die beobachteten Elektroluminescenzspectren sind
Verbindungsspectren der Dämpfe, sie rühren nicht etwa von
einer Chemiluminescenz her, sonst müssten die Kohlenstoff-
spectren auftreten. Dafür, dass sie den Molecülen selbst zu-