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Ueber die Photographie in natürlichen Farben etc.
gesteigerte Wärme ausreiche, eine lebhaftere, beschleunigtere
Schwingung der Aetherwellen im Fluorescenzlichte herbei-
zuführen.
(Die Fortsetzung über „Phosphorescenz“ folgt im nächsten
Jahr gange.)
--
Ueber die Photographie in natürlichen Farben mittels
des indireeten Verfahrens.
Von A. und L. Lumiere. Mitgetheilt in der Pariser Akademie
der Wissenschaften von Lipp mann.
Das indirecte Verfahren zur Photographie in natürlichen
Farben, wie es von Gros und Ducos du Hauron angegeben
ist, hat bisher noch keine wirklich praktische Verwendung
gefunden, weil es hinsichtlich zweier Punkte, nämlich betreffs
der Farbenauslese und weiter hinsichtlich der Gewinnung und
Superposition der monochromen Bilder Schwierigkeiten bietet.
Wir haben uns nun mit dem Studium dieser beiden
Punkte beschäftigt. Zur Farbenauslese haben wir Lichtfilter,
wie sie bisher empfohlen wurden, nämlich orangefarbige, grüne
und violette benutzt, und dann drei Reihen von photogra-
phischen Platten hergestellt, welche ein Maximum der Licht-
empfindlichkeit für die betreffende Farbe, welche von den
Lichtfiltern durchgelassen wird, aufweisen.
Die Auswahl und Superposition der monochromen Bilder
wurde mittels eines photographischen Verfahrens ausgeführt,
welches auf der Benutzung von Leim, der mit Bichromat be-
handelt war, ohne Anwendung der Uebertragung beruhte und
auf der Beobachtung fusste, dass in der Kälte löslicher, mit
Bichromat behandelter concentrirter Leim, welcher keine photo-
graphischen Bilder mit ihren Halbtönen liefert, wenn er allein
verwendet wird, unter gewissen Umständen diese Fähigkeit
durch den Zusatz unlöslicher Stoffe erlangt.
Setzt man z. B. einer lOproeentigen Leimlösung 5 Proc.
doppeltchromsaures Ammoniak und 5 bis 10 Proc. Bromsilber-
Emulsion zu, und schüttet dieses Präparat in dünner Schicht
über eine Glasplatte, so erhält man eine lichtempfindliche
Oberfläche, die man dann unter dem zu reproducirenden
Negativ dem Lichte exponirt. Hat die Exposition genügend
lange gedauert, so wäscht man die Platte mit kaltem Wasser
ab und gewinnt auf diese Weise ein kaum sichtbares Bild,
Ueber die Photographie in natürlichen Farben etc.
gesteigerte Wärme ausreiche, eine lebhaftere, beschleunigtere
Schwingung der Aetherwellen im Fluorescenzlichte herbei-
zuführen.
(Die Fortsetzung über „Phosphorescenz“ folgt im nächsten
Jahr gange.)
--
Ueber die Photographie in natürlichen Farben mittels
des indireeten Verfahrens.
Von A. und L. Lumiere. Mitgetheilt in der Pariser Akademie
der Wissenschaften von Lipp mann.
Das indirecte Verfahren zur Photographie in natürlichen
Farben, wie es von Gros und Ducos du Hauron angegeben
ist, hat bisher noch keine wirklich praktische Verwendung
gefunden, weil es hinsichtlich zweier Punkte, nämlich betreffs
der Farbenauslese und weiter hinsichtlich der Gewinnung und
Superposition der monochromen Bilder Schwierigkeiten bietet.
Wir haben uns nun mit dem Studium dieser beiden
Punkte beschäftigt. Zur Farbenauslese haben wir Lichtfilter,
wie sie bisher empfohlen wurden, nämlich orangefarbige, grüne
und violette benutzt, und dann drei Reihen von photogra-
phischen Platten hergestellt, welche ein Maximum der Licht-
empfindlichkeit für die betreffende Farbe, welche von den
Lichtfiltern durchgelassen wird, aufweisen.
Die Auswahl und Superposition der monochromen Bilder
wurde mittels eines photographischen Verfahrens ausgeführt,
welches auf der Benutzung von Leim, der mit Bichromat be-
handelt war, ohne Anwendung der Uebertragung beruhte und
auf der Beobachtung fusste, dass in der Kälte löslicher, mit
Bichromat behandelter concentrirter Leim, welcher keine photo-
graphischen Bilder mit ihren Halbtönen liefert, wenn er allein
verwendet wird, unter gewissen Umständen diese Fähigkeit
durch den Zusatz unlöslicher Stoffe erlangt.
Setzt man z. B. einer lOproeentigen Leimlösung 5 Proc.
doppeltchromsaures Ammoniak und 5 bis 10 Proc. Bromsilber-
Emulsion zu, und schüttet dieses Präparat in dünner Schicht
über eine Glasplatte, so erhält man eine lichtempfindliche
Oberfläche, die man dann unter dem zu reproducirenden
Negativ dem Lichte exponirt. Hat die Exposition genügend
lange gedauert, so wäscht man die Platte mit kaltem Wasser
ab und gewinnt auf diese Weise ein kaum sichtbares Bild,