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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Krone, Hermann: Absorption des Lichtes: Fluorescenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0173

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Absorption des Lichtes. Fluorescenz. 159
Der 2. Art von Fluorescenz gehören die meisten der als
fluorescirend bekannten Körper an. U. a. Thiomelansäure.
Kienruss-Auszüge, Malzzucker, Curcumatinctur, Urannitrat-
Lösung, Chininsulfat-Lösung, Aesculin-Aufguss, Flussspat...
Hier ruft jeder erregungsfällige homogene Lichtstrahl nur die-
jenigen Farben im Fluorescenz - Spectrum hervor, welche eine
grössere oder mindestens gleich grosse Wellenlänge besitzen,
als er selbst. Diese Körper zeigen nur eine einseitige Ab-
sorption des meist brechbaren Endes des Spectrums, sind
daher vorwiegend gelb oder braun gefärbt, oder, wenn die
Absorption derselben sich nur auf das äusserste Violett und
Ultraviolett bezieht, farblos.
Einer 3. Art von Fluorescenz, welche darin besteht, dass
in derselben die beiden ersten Arten zusammen auftreten,
rechnet v. Lommel u. A. folgende Körper zu, welche eben-
falls starke Absorptionsstreifen und deshalb auch lebhafte
Färbung zeigen: Chamäleingrün, Chamäleinblau, Chamälein-
roth, Orseille, Lacmus, Fluoranilin, Brasilein u. a.
Lubarsch (Wied. Ann., Bd. VI, IX, XI) und Brauner
(Beibl. d. Ann. f. Phys., Bd. II, S. 152) stimmten in späteren
Versuchen den von v. Lommel zuletzt bekannt gegebenen
Erfahrungen bei, der Letztere zumal in Bezug .auf Eosin- und
Naphthalin-Lösungen, zu deren Beobachtung er sich zum
Ausschliessen der Strahlen grösserer Brechbarkeit der Total-
reflexion bediente. Hagenbach (s. Wied. Ann., Bd VIII)
und Lamanski (Wied. Ann., Bd. VIII und XI) dagegen
glauben dessenungeachtet die allgemeine Giltigkeit des Stokes-
sehen Satzes, dass die Fluorescenz dem erregenden Lichte
nur in längeren Wellenlängen antwortet, aufrecht erhalten zu
sollen, indem sie das Auftreten kürzerer Wellenlängen im
Fluorescenzlichte der gleichzeitigen Anwesenheit fremden
Lichtes von grösserem Brechungsvermögen, als es das Fluores-
cenzlicht besitzt, zuschreiben. Spätere dagegen erhobene
Einsprüche v. Lommel’s (Wied. Ann., Bd. VIII und X)
lassen diese Frage zur Zeit immer noch als eine offene be-
trachten. Möglicherweise könnte sich dieselbe ihrer endlichen
Lösung näher führen lassen, wenn sich ein Weg ermitteln
liesse, etwaige bei den genannten Vorgängen gleichzeitig auf-
tretende Erscheinungen von frei werdender Wärme und
anomaler Dispersion auf ihr gegenseitiges Verhalten zu prüfen,
andrerseits zu erfahren zu suchen, ob eine durch die Be-
schaffenheit gewisser Körper bedingte leichtere Lockerung der
Molecüle derselben durch die bei der Absorption des Lichts
 
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