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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Vogel, E: Ueber die Ursache der Entstehung der "Sternchen" beim Aetzen von Photogravüreplatten
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Hübl, Arthur von: Die Schirmwirkung der Farbensensibilisatoren
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0300

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Eie Schirmwirkung der Farbensensibilisatoren. 289
ätzt. Die Temperatur des letzteren kann deshalb nicht die
Schuld tragen, weil, wie ich beobachtete, von zwei gleichzeitig
in demselben Bade geätzten Platten die eine Grübchen zeigte,
die andere dagegen nicht.
Berücksichtigt man nun noch, dass manche Lieferungen
von Kupferplatten fast durchweg Sternchen bekommen, andere
dagegen völlig frei davon sind, so kommt man schliesslich zu
der Ueberzeugung, dass der Fehler ausschliesslich in der
Qualität des Kupfers liegen kann.
Hierfür spricht auch noch der Umstand, dass die Sternchen
sich stets erst zeigen, wenn das Metall schon bis zu einer gewissen
Tiefe geätzt ist, niemals schon beim ersten Anätzen der blank
polirten Oberfläche, welche meist einer ziemlich sorgfältigen
Vorbereitung durch Herausschleifen fehlerhafter Stellen oder
Durchhämmern (zur Erzielung einer gleichmässigen Dichtigkeit
des Kupfers) unterworfen worden ist.
Es sind also zweifellos weniger poröse Stellen im Kupfer
resp. Bläschen oder beim Walzen hineingerathene Ver-
unreinigungen, welche infolge ihrer geringeren Dichtigkeit
der Aetze weniger Widerstand leisten, daher schneller tief
ätzen und so die gefürchteten sternförmigen Grübchen bilden.
Die Schirmwirkung der Farbensensibilisatoren.
Von A. Freiherrn v. Hübl.
Eine photographische Platte wird durch Farbstoffe nur
dann sensibilisirt, wenn das Bromsilberkorn als solches ge-
färbt wird. Diese Forderung wurde zuerst von Dr. J. M. Eder1)
aufgestellt und später vom Verfasser für Collodium-Emulsionen
experimentell bewiesen2). Entsprechend der Vogel’schen
Absorptionstheorie stellt Dr. J. M. Eder den Satz auf, dass
nur die vom gefärbten Bromsilber absorbirten Strahlen photo-
graphisch wirksam sein können, dass daher das Absorptions-
spectrum des gefärbten Bromsilbers mit seiner photographischen
Wirksamkeit zusammenfällt. Die diesbezüglichen Versuchs-
resultate zeigen jedoch häufig auffallende Unregelmässigkeiten.
Je nach dem Arbeitsmodus und der Zusammensetzung der
photographischen Schicht erscheint das Sensibilisirungsband
mehr oder weniger vom Absorptionsband des Farbstoffes ver-
schoben und häufig wechselt sogar die Form des ersteren.

1) Photographische Correspondenz 1885, S. 359
2) Hüb): „Eie Collodium-Emulsion“, S. 70.

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