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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Hübl, Arthur von: Die Schirmwirkung der Farbensensibilisatoren
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0301

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290 Die Schirmwirkung der Farbensensibilisatoren.
Eine Reihe von Versuchen, welche der Verfasser mit
Cyanin und Eosin durchgeführt hat, haben einerseits die Rich-
tigkeit der Eder’schen Ansicht bestätigt und andererseits er-
geben, dass sich die früher erwähnten Unregelmässigkeiten
grösstentheils auf die Wirkung des in der Platte vorhandenen
Farbstoffüberschusses zurückführen lassen. Beim Färben der
flüssigen Emulsion, wie nicht minder beim Baden der trockenen
Platte in einer Farbstofflösung wird naturgemäss nicht nur
das Bromsilber, sondern auch die Gelatine resp. das Collodium
gefärbt. Diese gefärbten Medien wirken dann als Schirm für
eine bestimmte Strahlengattung und beeinflussen die Ent-
stehung des Sensibilisirungsbandes. -— Die Lage und Form
desselben hängt somit einerseits von der mehr oder minder
kräftigen Sensibilisirung des Bromsilbers ab, da von dieser
die Breite des entstehenden Bandes abhängt und anderseits
von der Färbung der Schichte, welche eine Schwächung, Ver-
schmälerung oder Theilung des Bandes bewirken kann.
Die speetroskopische Untersuchung des gefärbten Chlor-
und Bromsilbers aus Collodiumemulsionen lehrt, dass die Farbe
der Silbersalze für das photographische Verhalten der Platte
massgebend ist. — Diese Versuche haben weiter gezeigt, dass
sich das Absorptionsspectrum des gefärbten Bromsilbers in
den meisten Fällen von jenem des Farbstoffes in trockenen
Schichten nur wenig unterscheidet, weshalb in der Regel das
Sensibilisirungsmaximum auch dem Absorptionsmaximum des
Farbstoffes fast entspricht. Nur gewisse Farbstoffe, z. B. die
Eosine, färben das Bromsilber mit einer, vom trockenen Farb-
stoffe wesentlich verschiedenen Nuance, und in diesem Falle
ist dann letztere für die Sensibilisirung massgebend.
a) Cyanin.
Mit Cyanin gefärbtes Chlor- und Bromsilber ist von
blauer Farbe und gibt in vom Farbstoffüberschuss befreiten
Schichten ein Sensibilisirungsband, welches mit dem Ab-
sorptionsband des Farbstoffes fast zusammenfällt. Aus II ist
die Form des Sensibilisirungsbandes ersichtlich; die punktirte,
gestrecktere Curve entspricht einer kräftig sensibilisirten, em-
pfindlichen Platte.
Bei Platten mit Farbstoffüberschuss wird das Sensibili-
sirungsband durch die Schirmwirkung modificirt. In II ent-
spricht der schwarz ausgefüllte Theil a der Wirkung des
Schirmes. Durch Subtraction desselben von der reinen Sen-
sibilisirungscurve entstehen bei verschieden intensiv gefärbten
Schichten die modificirten Curven III, IV und V.
 
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