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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 10.1896

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Hübl, Arthur von: Die Schirmwirkung der Farbensensibilisatoren
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Kampmann, Carl: Photolithographie mittels Umdruckpapiers
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https://doi.org/10.11588/diglit.50999#0304

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Photolithographie mittels Umdruckpapiers.

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gelbstich zeigt das in I dargestellte, Eosinsilber, das in II
dargestellte Absorptionsspectrum. — Letzterem entspricht
auch das Sensibilisirungsband auf mit Eosin oder Eosinsilber

gefärbten Platten, bei sehr geringem Farbstoffüberschuss.
Ist aber die das Bromsilber tragende Schicht gefärbt, so
macht sich die Schirmwirkung des Farbstoffes geltend, und
zwar in verschiedener Weise, je nachdem Eosin oder Eosin-
silber zur Färbung benutzt wurde. Im ersteren Falle ent-
steht die Sensibilisirungscurve III, während bei mitEosinsilber
gefärbten (trockenen) Platten die Formen IV oder V auf-
treten, je nach der Menge des vorhandenen Farbstoffes.
Damit wäre auch die vielfach beobachtete Thatsache, dass
Eosin und Eosinsilber für verschiedene Stellen des Spectrums
sensibilisiren, in einfachster Weise erklärt.

Photolithographie mittels Umdruckpapiers.
Von G. Kamp mann, Fachlehrer an der k. k. Lehr- und
Versuchsanstalt für Photographie und Reproductionsverfahren
in Wien.

Wie sich das photolithographische Umdruckverfahren,
welches heute in der Praxis eine so grosse Rolle spielt, lang-
sam entwickelt und zu einer so unentbehrlichen Technik
herangebildet hat, darüber wurde in zusammenhängender
Form, noch nicht genügend Aufklärung gegeben. Ich will
es daher versuchen, hier in Kürze einen kleinen Beitrag zu
diesem Thema zu liefern.
Das directe Verfahren der Photolithographie, welches
schon im Jahre 1813 von Niepce unter Anwendung von
lichtempfindlichem Asphalt zuerst und später, unter Anwendung
der verschiedensten lichtempfindlichen Stoffe, von vielen An-
deren ausgeübt wurde, will ich hier ganz unberührt lassen1)
und mich nur mit jenen sogen, indirecten Verfahren be-
schäftigen , bei welchen das Bild zuerst auf lichtempfindlich
gemachtem Papier erzeugt und von da weg, durch Ueber-
tragung, oder richtiger gesagt, durch Umdrucken auf Stein
oder Metall gebracht wird.
J. W. Osborne, welcher am 30. November 1859 in der
philosophischen Gesellschaft der englischen Colonie Victoria
sein neues photolithographisches Verfahren vorlegte, glaubte,

1) Diesbezüglich verweise ich auf meine früheren Publicationen in
der Photogr. Corresp. 1892, S. 337 und in den„Freien Künsten“ 1893, S. 129.
 
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