312 Jahresbericht aus dem photochemischen Laboratorium.
— welcher dem Glasraster an Feinheit und Schärfe nichts
nachgibt, bei denkbar absoluter Transparenz1).
Die Herstellung dieses Metallrasters geschieht auf photo -
galvanischem Wege, ohne besondere Schwierigkeiten zu
bieten, und besitzt derselbe bei genügender Resistenz eine
ausserordentliche Biegsamkeit. Wegen der unbequemen Hand-
habung beansprucht jedoch dieser Raster vorläufig nur geringes,
praktisches Interesse.
Eine andere vom Verfasser gefundene galvanische Methode
bezweckt metallischen Kupferniederschlag auf Negative (Strich-
und Rasternegative) zu erzeugen. Elektrische Stromleitung kommt
hierbei gar nicht in Anwendung, und entsteht der rothe Nieder-
schlag innerhalb 20 — 40 Secunden. Die Deckung des Negativ-
bildes ist bei unbeschädigter Transparenz die denkbar kräftigste,
und kann dieser Proeess als Verstärkungsprocess dienen.
Eine Vereinigung des Chromgelatine- und Bromsilber-
gelatineverfahrens wurde zur Herstellung sehr klarer Dia-
positive verwendet.
Zu diesem Zweck badet man gewöhnliche Trockenplatten,
welche schon belichtet sein können, in einem Chrombad,
copirt unter einem gewöhnlichen Negativ und fixirt in concen-
trirter unterschwefligsaurer Natronlösung. Hierbei entsteht
ein reines, sehr brillantes Bromsilberbild, welches man bei
hellem Tageslicht in jedem gebräuchlichen Entwickler schwärzen
kann, ohne irgend welche Verschleierung befürchten zu müssen.
Selbstverständlich ist keine weitere Fixirung mehr nothwendig.
Augenblicklich liegen Untersuchungen vor, um den be-
kannten Emailprocess für Zink brauchbar zu gestalten.
Zu diesem Zweck wird die modificirte Gelatine mit Harz-
zusatz Verwendung finden. Dieser Harzzusatz ist nöthig, um
den Aetzwiderstand der Bildsehicht selbst durch schwaches Er-
hitzen des Zinkes zu erzielen, starkes Erhitzen ist bekanntlich
aus praktischen Gründen (Sprödigkeit) zu vermeiden. Äusser
dieser Modification der Bildschicht muss auch noch auf eine
Veränderung des Aetzverfahrens selbst hingearbeitet werden,
da das Zink sich specifiseh anders gegen Aetzmittel verhält als
das Kupfer.
Zum Schluss mag noch erwähnt werden, dass die Stabili-
menti artistici des Verfassers, welche über 100 Arbeiter
beschäftigen, aus drei Abtheilungen bestehen:
Fo t oin cisi on e — Sincromia — Galvanoplastiea.
[) Photograph. Archiv 1895, S. 19.
— welcher dem Glasraster an Feinheit und Schärfe nichts
nachgibt, bei denkbar absoluter Transparenz1).
Die Herstellung dieses Metallrasters geschieht auf photo -
galvanischem Wege, ohne besondere Schwierigkeiten zu
bieten, und besitzt derselbe bei genügender Resistenz eine
ausserordentliche Biegsamkeit. Wegen der unbequemen Hand-
habung beansprucht jedoch dieser Raster vorläufig nur geringes,
praktisches Interesse.
Eine andere vom Verfasser gefundene galvanische Methode
bezweckt metallischen Kupferniederschlag auf Negative (Strich-
und Rasternegative) zu erzeugen. Elektrische Stromleitung kommt
hierbei gar nicht in Anwendung, und entsteht der rothe Nieder-
schlag innerhalb 20 — 40 Secunden. Die Deckung des Negativ-
bildes ist bei unbeschädigter Transparenz die denkbar kräftigste,
und kann dieser Proeess als Verstärkungsprocess dienen.
Eine Vereinigung des Chromgelatine- und Bromsilber-
gelatineverfahrens wurde zur Herstellung sehr klarer Dia-
positive verwendet.
Zu diesem Zweck badet man gewöhnliche Trockenplatten,
welche schon belichtet sein können, in einem Chrombad,
copirt unter einem gewöhnlichen Negativ und fixirt in concen-
trirter unterschwefligsaurer Natronlösung. Hierbei entsteht
ein reines, sehr brillantes Bromsilberbild, welches man bei
hellem Tageslicht in jedem gebräuchlichen Entwickler schwärzen
kann, ohne irgend welche Verschleierung befürchten zu müssen.
Selbstverständlich ist keine weitere Fixirung mehr nothwendig.
Augenblicklich liegen Untersuchungen vor, um den be-
kannten Emailprocess für Zink brauchbar zu gestalten.
Zu diesem Zweck wird die modificirte Gelatine mit Harz-
zusatz Verwendung finden. Dieser Harzzusatz ist nöthig, um
den Aetzwiderstand der Bildsehicht selbst durch schwaches Er-
hitzen des Zinkes zu erzielen, starkes Erhitzen ist bekanntlich
aus praktischen Gründen (Sprödigkeit) zu vermeiden. Äusser
dieser Modification der Bildschicht muss auch noch auf eine
Veränderung des Aetzverfahrens selbst hingearbeitet werden,
da das Zink sich specifiseh anders gegen Aetzmittel verhält als
das Kupfer.
Zum Schluss mag noch erwähnt werden, dass die Stabili-
menti artistici des Verfassers, welche über 100 Arbeiter
beschäftigen, aus drei Abtheilungen bestehen:
Fo t oin cisi on e — Sincromia — Galvanoplastiea.
[) Photograph. Archiv 1895, S. 19.