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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 17.1903

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41327#0487
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Bromsilbergelatine. — Bromsilberpapier u. s. w.

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Trockenplattenfabrik von Scbleußner erzeugt solche rapide
Platten; hierher gehören auch die englischen Imperial-
platten sowie die Spezial-Rapid-,, Cadettplatten “ u. a.
Haltbarkeit von Trockenplatten. Platten von
Unger & Hoffmann in Dresden haben sich in unbelichtetem
Zustande durch 15 Jahre so erhalten, daß man ungehindert
darauf photographieren konnte und daß das Resultat der auf
diesen Platten hergestellten Aufnahmen von solchen auf
frischen Platten wenig abwich („Phot. Corresp.“ 1902, S. 342).
Ueber Fehler, welche beim Arbeiten mit Brom-
silbergelatine auftreten können, sowie über Mittel zur
Vermeidung derselben handeln die Publikationen von Maurion
in „Le Materiel Photographique“, Paris 1902 (Verlag von
Gauthier-Villars); ferner G. Naudet in „Insucces Photo-
graphiques“, Paris 1900; weiter in Heft 4 der Bibliothek der
Photo-Revue „ Les Surprises du Gelatino “ 1902 in Paris; ferner
ist eine ausführliche Abhandlung der Fehler in der 1902 er-
schienenen 5. Auflage von Eders „Photographie mit Brom-
silbergelatine“, S. 789, zu finden.
Eine Bromsilbergelatine-Trockenplatte, welche belichtet,
aber nicht entwickelt ist, kann eine trockene Wärme von
75 Grad C. ohne Schaden vertragen; es stellt sich anfangs ein
geringer Schleier ein, welcher sich beim nachherigen Ent-
wickeln zeigt, aber beim andauernden Erhitzen vermehrt sich
der Schleier und wird nach 24 stündigem Erhitzen intensiv.
Das latente Lichtbild wird durch kurz dauernde Erwärmung
der Platte geschwächt. In feuchter Wärme beginnt bei
50 Grad C. die Emulsionsschicht zu schmelzen, bei 75 Grad C.
schmilzt sie völlig ab (Reiß, ,, Revue Suisse Phot.“ 1902, S. 499).
Ein Kopierpapier mittels Bromsilber, welches
direkt auf Papier aufgetragen ist, beschreiben die Gebr. A.
& F. Foucaut („Bull. Soc. franc.“ 1903, S. 107), sie nennen
es direktes Bromsilber; es soll eine angeblich neue Modi-
fikation des Bromsilbers sein; es verteilt sich leicht in Gelatine
und Kollodium und schwärzt sich rasch unter dem Einflüsse
von Licht- und Röntgenstrahlen, so daß es zur Herstellung
direkt auskopierender Schichten (Diapositivplatten, Auskopier-
papiere) verwendet werden kann. Dieser von den Foucauts
als neu bezeichnete Körper wird, bis weitere, genauere Mit-
teilungen kommen, in der Fachliteratur mit Reserve auf-
genommen („ Phot. Wochenbl.“ 1903, S. 94; ,, Bull. Soc. franq.“
1903, S. 107; „Phot. Corresp.“ 1903, S. 310).
Quantitative Bestimmung von Bromsilber in
photographischen Bromsilbergelatineplatten. In
der Regel wird die Gelatine-Emulsion auf geweicht, vom Glase
 
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